La Gomera
La Gomera, die zweitkleinste Kanarische Insel ist zugleich die wildeste Insel des Kanarischen Archipels. Immer wieder
lese ich in diversen Büchern dass La Gomera die Wanderinsel schlecht hin sein soll. Nun, das mag wohl auf viele zutreffen,
für mich ist sie es eher nicht. Die hohen Temperaturen, die weiten - bedingt durch die geologischen Formen - Anfahrtswege
und zeitlich schlechten Busverbindungen machen Wandern nicht gerade einfach. Auf meinen Touren habe ich keinen
einzigen Wanderer angetroffen... Wenn jemand wandern geht dann macht er dies mit dem Anbieter Timah. Die bieten täglich
Wanderungen für jung und alt an, geben in ihrem Folder aber auch gleich zu verstehen dass für ihre Touren Geselligkeit, Erholung
und Spass am Wandern im Vordergrund stehen. Nun, wer mich kennt, der weiß dass ich damit nicht so viel anzufangen weiß....
Erholen kann ich mich im Liegestuhl, Spass kann ich bald wo haben und wenn ich Geselligkeit suche, treffe ich mich mit Freunden.
Also drei Faktoren die ich ganz bestimmt nicht als Hauptkriterium für eine Wanderung ansehe...
Einmal ist keinmal heißt es und so habe ich mich mit Sylvia entschlossen eine Tour mit diesem Unternehmen mitzumachen.
Wir suchen uns eine Tour aus und buchen die Marslandschaft mit Ausgangspunkt Agulo.
Brav wie angeordnet sitzen wir pünktlich um 9:00 Uhr beim Babybeach und warten auf den Bus.
Für Südländer doch recht pünktlich kommt der Bus mit 15 minütiger Verspätung an. 4 lustige Wanderer sind schon dabei.
Schnell wurde ich daran erinnert dass ja die Geselligkeit und nicht der sportliche Wert im Vordergrund stehen soll. Dass wir bei
der Fahrt erfahren dass die Marslandschaft nichts anderes als der Durchstieg der roten Wand ist und sich mit mit diesem Namen besser
verkauft, hat uns nicht gerade in Jubelstürme versetzt. Denn gerade diesen Durchstieg der Roten Wand haben Sylvia und ich schon im
Jahre 2010 gemacht. Damals alleine und ich kann mich noch gut erinnern - trotzdem mit Spass.
Nach über einer Stunde Fahrzeit sind wir dann in Agulo - dem wohl schönsten Dorf der Insel angekommen. Dort trafen wir noch auf
weitere unternehmungslustige Feriengäste die man bei einer Talkshow wohl kaum zu der Kategorie “Wanderer”, viel eher der Gruppe
“Wine4you” zugeordnet hätte. Na egal, immerhin waren wir jetzt komplett und Guide Olaf aus dem wunderschönen Dänemark hieß uns
am Strand von Agulo herzlich willkommen. Für ein Gruppenfoto oder einen “technischen Halt” war keine Zeit schließlich sind wir ja zum
wandern hier. So ging es vom Playa de Agulo gleich mal über eine sichere Asphaltstrasse ins nahegelegene Dorf Agulo.
Spätestens hier - nach knapp 15 Minuten stellte sich dann heraus, dass Olaf sich wohl bei Carlsberger und Tuborg gut auskennen wird,
bei der Suche nach dem richtigen Weg aber doch auf seine lustigen Wandergesellen angewiesen ist. Ja bravo, einer aus der Gruppe
hat es geschafft - Weg gefunden - weiter geht es durch das Schilf und steil neben einigen Terassenfeldern bergan.
Das erste Steilstück ist überwunden, wir haben knapp 100Hm hinter uns - das schreit förmlich nach einer Rast. Zum Glück
gibt es hier in Agulo Supermarkt und Imbissbude - es muss ordentlich nachgerüstet werden, schließlich hat man ja nicht rechnen
können dass das so steil beginnt und dass es mittlerweilen 11:30 geworden ist zeigt uns obendrein dass etwas wärmer werden könnte.
Olaf gibt Unterweisung wo die nächsten Treffpunkte sind. Warum war mir zu diesem Zeitpunkt zugegeben nicht ganz klar. Wie auch
immer - nächster Halt 1.Palme von links, übernächster Stopp der große Eukalyptusbaum. Los geht`s.
Links im Bild die Gesamtansicht der Rote Wand, Rechts gut zu sehen - dir 1.Palme von links....
Der Camino de Los Pasos geht hier durchaus steil bergan, aber in knapp 10 Minuten ist die Palme erreicht. Das kann doch wohl nicht
die nächste Pause sein? Der Ausblickist ist gut wir gehen weiter. Rechts im Bild im Hintergrund der Teide auf Terneriffa.
Während Sylvia und ich es mal gemütlich machen kommt einer nach dem anderen der Gruppe nach. Doch wo ist Olaf? Bei der Palme?
Unglaublich aber doch - auf ihn müssen wir warten. Der steile Anstieg, die Sonne und die mangelnde Fitness machen auch
vor Danish Dynamit nicht halt. Tja, jetzt weiß auch der letzte warum er die Treffpunkte recht eng gewählt hat. So sind die
Abstände doch noch im erträglichen Rahmen geblieben. Mittlerweilen hat Florin - das ist eine ganz nette junge Wienerin die hier bei
Timahreisen angeheuert hat - die Tour an sich gerissen. Sie ist erst seit kurzen bei diesem Unternehmen und heute das erste mal bei
dieser Wanderung dabei. Sie kennt die Strecke daher noch nicht und soll von Olaf einiges lernen. Es ist nicht zu übersehen dass das
Olaf nicht gefällt - er sieht Konkurrenz im eigenen Stall und das zu recht... Während sich Olaf mit Respektabstand die steilen
Serpentinen hinaufquält, hält sie die übrigen Teilnehmer bei Laune gemäß dem Slogan Geselligkeit und Spass beim Wandern.
Hätten wir uns das alles nur gemerkt wie diese Blumen, Sträucher, Bäume alle heißen.
Nach weiteren 10 Minuten auf dem durchaus kunstvoll und sehr gut abgesicherten Weg ist der Eukalyptusbaum erreicht,
von wo die Aussicht natürlich noch viel schöner war.
Nächster geplanter Halt: Oberhalb der Staumauer des Embalse de La Palmita.
Sylvia auf den letzten Metern der Roten Wand - rechts ist schon die Staumauer zu erkennen.
Hier wird wieder schön brav durchgezählt. Hurra, alle sind noch da auch Kapitän Olaf ist noch mit an Board. Der gibt nun auch
die neuesten Informationen über den weiteren Wegverlauf bekannt. Alles klar, wir nähern uns der sogenannten Marslandschaft oder
wie sie hier bezeichnet wird dem Mirador de Abrante. Ein roterdiger von extremer Erosion geprägter Rücken.
Nach dieser wirklich sehr schönen Eerosionslandschaft haben wir einen wunderbaren Ausblick nach Las Rosas.
Unterwegs gibt es immer wieder einige wunderbare Pflanzen zu sehen.
Olaf hat sich mittlerweilen auch erfangen und gibt das Tempo an der Spitze vor. Sylvia und ich unterhalten uns einstweilen mit Florin
und bilden mit ein, zwei Mitwanderern das neue Schlusslicht.
Der Camino El Pedregal nach Las Rosas ist deutlich zu erkennen. Ebenso wie sich die Gruppe weit auseinander zieht.
Das alles spielt aber keine Rolle. Nachdem hier ja nicht der sportliche Aspekt gefragt ist sondern die Geselligkeit, der Spass in der
Gruppe machen wir noch unzählige Fotostopps. Wir haben es wirklich lustig und sehen noch Eukalyptusbäume, Maroni u.v.m.
Am Ende der Tour haben sich dann alle im Restaurant Roque Blanco eingefunden.
Ich glaube es hat jeder der Teilnehmer für sich etwas mitgenommen. Die einen Spass und Geselligkeit, die Anderen einen Muskelkater,
alle jedenfalls schöne Bilder für einen netten Bericht daheim. Auch wenn Timah mit seinem Wanderprogramm Menschen wie mich
nicht anspricht, so kann ich jedem der nicht alleine wandern gehen will dieses Unternehmen doch sehr empfehlen. Schon beim Shop in
La Puntilla wird man freundlich empfangen und die Tour war bestens organisiert. Wer wirklich viel über die Insel und die Flora
hier erfahren will dem würde ich den Tipp geben bei der Buchung nach Florin zu fragen. Somit ist Wissen und Spass garantiert.