Niederösterreich/Slovakei
Eine Radtour mir Groops habe ich schon ein paar mal gemacht. Im Gegensatz zum Wandern stört es mich dabei nicht,
dass hier mehrere Menschen etwas gemeinsam unternehmen. Es ist oft sogar recht, nett mal mit dem, mal mit dem anderen
ein paar Kilometer nebeneinander zu radeln und sich dabei zu unterhalten. Heute war Treffpunkt wieder der neue Hauptbahnhof
wo es dann gemeinsam - vorerst mit dem Zug - nach Marchegg ging. Am dortigen Bahnhof scheint die Zeit stehen geblieben zu sein...
Dadurch dass es keine erhöhten Bahnsteige gibt, ist es schon eine Leistung das Fahrrad aus, bzw. in den Zug zu bekommen.
42 Minuten Bahnfahrt von Wien und ich komme mir um Jahre zurück versetzt vor...
Nachdem sich alle vom Kulturschock erholt und ihre Geschäfte erledigt haben beginnt die Fahrt.
Entlang des Kamp-Thaya-March-Radweges kommen wir zum größten auf dem Lande gelegenen Schloss Niederösterreichs.
Dem sogenannten Schloss Hof, seines zeichens ehemaliger Landsitz von Prinz Eugen.
Kultur wird heute vorerst links liegen gelassen, wir bewundern die neue Brücke über die March entlang der historischen Strecke
Schloss Hof nach Devínska Nová Ves. Sie bildet ein wichtiges Bindeglied in den regionalen Netzwerken österreichischer und
slowakischer Radrouten. Für FußgängerInnen, RadfahrerInnen und TagesbesucherInnen eröffnet die neue Brücke einen Weg in das
geschützte Gelände des Nationalparks Donau-Auen bis zu Schloss Hof, dem größtem Barockpalast Österreichs und weitläufigsten
Landsitz von Kaiserin Maria Theresia. Weiters besteht die Möglichkeit eines Besuchs der Burg Devín, die am gegenüberliegenden Ufer
den Zusammenfluss von Donau und March überragt. Nach Jahrzehnten der Trennung können RadfahrerInnen endlich an genau dem
Punkt zu ihren Nachbarn übersetzen, wo schon von 300 Jahren eine Brücke stand, deren Überreste während des Baus entdeckt und
konserviert wurden. Sie eignet sich heute auch gleich für unser gemeinsames Gruppenfoto.
Ein Blick links in die schönen Auen und rechts auf die March, die von der Farbe nicht viel anders als die Donau aussieht.
Auf der anderen Seite des Flusses sind wir, wie ja schon beschrieben, in der Slovakei. Ein noch recht junges Land, ist es doch erst
1993 nach einer friedlichen Aufteilung in Tschechien und Slovakei entstanden. Im sogenannten Human Development Index
(HDI; zu deutsch Index für menschliche Entwicklung) nimmt die Slovakei den 35.Platz innerhalb der sehr hoch entwickelten
Staaten ein (Österreich rangiert auf Platz 18, an erster Stelle liegt unangefochten Norwegen)
Der Radweg in der Slovakei erinnert mich sehr an die ungarische Seite des Neusiedler Sees. Viele Asphaltaufwölbungen durch die
Wurzeln der naheliegenden Bäume, kleinere und größere Schlaglöcher. Eine schöne, aber unruhige Fahrt ist hier garantiert.
An dieser Stelle ein DANKE an den Organisator ROBERT und die übrigen Teilnehmer dieser Tour. Eine überaus disziplinierte Gruppe,
in der es keine Ungereimtheiten gab und während der ganzen Zeit auch niemand verloren ging. Schön war es mit euch.
Schöne Eindrücke bei Devinska Nova Ves. Schade, dass wir daran nur vorbeigefahren sind... Ein Besuch wäre eigentlich ein MUSS.
Unmittelbar vor der Ruine - beim Leuchtturm - kommen March und Donau zusammen. Zumindest farblich gibt es damit kein Problem.
Am Wegesrand - kurioses, der Radweg der ins Gebüsch führt und am Haus die Wendeltreppe rechts außen zur Etagenüberbrückung.
Zielstrebig geht ins Zentrum von Bratislava
Der schöne Abschnitt entlang der Donaupromenade. Hier ist einiges los.
Die Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes (slowakisch Most Slovenského národného povstania) in Bratislava ist eine zwischen
1967 und 1972 nach einem Entwurf von A. Tesár, J. Lacko und I. Slamen errichtete Straßenbrücke über die Donau. Die Gesamtlänge
der Donaubrücke beträgt 430,8 Meter, die Breite beträgt 21 Meter und ihr Gewicht 7.537 Tonnen. Im Jahr 2001 wurde die Brücke zum
„Bauwerk des Jahrhunderts“ erklärt. ine besondere Attraktion ist das in 80 Meter Höhe befindliche Restaurant in UFO- beziehungsweise
Schiffsform auf dem 84,6 Meter hohen Pylon der Brücke. Das 1974 eröffnete Restaurant hieß früher Bystrica, wurde aber 2003
geschlossen und am 15. Juni 2005 unter der Bezeichnung Ufo neu eröffnet. Über einen Aufzug im linken Pfeiler (vom Norden aus
gesehen) gelangt man ins Restaurant, welches einen guten Ausblick auf die Stadt bietet. Oberhalb des Restaurants befindet sich in 95
Meter Höhe noch ein Aussichtspunkt. Der rechte Pfeiler verfügt über eine Nottreppe mit 430 Stufen.
Unser Weg führt nicht auf den Turm sondern in die Altstadt
Die Burg Bratislava die auf einen 85m hohen Felsen über dem linken
Donauufer steht ist das dominierende Wahrzeichen der Hauptstadt.
Natürlich war eine Kurzvisite der Burg Pflicht. Der Ausblick von hier oben ist wirklich sehenswert. Das Essen im nahegelegenen
Burgrestaurant hingegen weniger. Westliche Preise mit mäßigem Geschmack, konnte selbst die attraktive Bedienung nicht wettmachen.
Oft fuhren wir auf Dämme, leider nicht immer auf asphaltierten Strassen und schon gar nicht mit Rückenwind.
In Hainburg gab es kein Zmrzlina, sondern einen Maronibecher. Viel Eis, mit wenig Geschmack lassen den Eissalon schnell vergessen.
Noch einmal auf die andere Seite der Donau. Diesmal über die schöne Brücke bei Hainburg.
Kurz vor dem Ziel gab es noch Männergespräche und dann wurde nochmals so richtig in die Pedale getreten, sodass
wir um 18 Uhr noch den Zug nach Wien Hauptbahnhof erwischten. Eine schöne Tour mit 62km Länge und vielen netten Menschen.
Die abgestellten Räder wurden wieder vorgefunden und so begann über die historische Brücke wieder unsere Heimreise.
Sehenswert waren nicht nur unsere mit zig Schlössern verbundenen Räder, sondern auch die Bio-Duschanlage in diesem Haus.