Nachdem ich gestern mit meiner Wanderfreundin Christina am Mödlinger Klettersteig war, haben wir uns heute früh morgens
auf den Weg zum Währingersteig, bzw. zur Steirerspur gemacht. Bei den tropischen Temperaturen, muss man zeitig unterwegs sein.
Erstens ist es in den Kletterwänden sonst unerträglich heiß und zweitens ist Nachmittags derzeit die Gewittergefahr einfach zu groß.
In Dreistätten angekommen waren wir nicht die Einzigen. Ein ungarisches Pärchen schloss sich uns bald an, was aber ausschließlich
der leichteren Orientierung für die Beiden zu Grunde lag. Die Wand ist gut zu sehen, der Zustieg in 15 Minuten kurz. Los geht`s.
Niederösterreich
2018
Der Währinger Steig ist ein kurzer aber rassiger Klettersteig, der von der Schwierigkeit her durchaus mit dem Haidsteig und dem
Wildenauersteig mithalten kann. Mit Klammern und Leitern gesichert, überwindet er die Felswand rechts von der Einhornhöhle. Der
Steig ist zwar kurz, aber aufgrund seiner Schwierigkeit als "Eingehtour" für die oben genannten Steige durchaus geeignet.
Wei man auf den Bildern gut erkennen kann, liegen die Schwierigkeiten am Anfang in einer senkrechten Wand, die mit Hilfe von
Klammern und einem Seil überwunden wird. Hat man den Teil mal geschafft wird es kurzzeitig in einer Querung “gemütlich”.
Nach diesen erholsamen Minuten, geht es aber dann richtig zur Sache. Der Ausstieg aus dem Band zu einer senkrechten Eisenleiter,
erfordert schon ein wenig Mut. Also da kann man schon mal kurz stehen bleiben und tief Luft holen. Wenn man mal auf der Leiter
steht ist alles nur mehr halb so wild und die Tiefblicke entschädigen für den etwas heiklen Schritt. (C-Stelle)
Das war es auch schon. Nach einer Rast mit Ausblick auf Dreistetten geht es an der Einhornhöhle vorbei zurück zum Auto.
Das ist für einen ganzen Tag natürlich zu wenig. Somit fahren wir mit dem Auto, gefolgt von unseren ungarischen Freunden
weiter nach Zweiersdorf. Dort gehen wir über den Springlessteig zum Hubertushaus und weiter zum kurzen Steirerspurklettersteig.
Seit meinem letzten Besuch hier mit meiner Freundin Edit hat sich am Springlessteig einiges verändert. Immer mehr Stahlseile
werden angebracht und auch die eine oder andere neue “gelbe Tafel” ist hinzugekommen. Während sich die beiden ungarischen
Klettersteigfreaks am Weg zum Gebirgsvereinssteig machen, gehen Christina und ich zum Hubertushaus hoch.
Schwül ist es, die Luft labil und in der Ferne schon so mancher Donner zu hören. Wir gehen daher bald zur nächsten Aufgabe.
Dieser als Rundkurs angelegte Übungsklettersteig wurde im Jahr 2004 vom Österreichischen Gebirgsverein in erster Linie für
Ausbildungszwecke im Rahmen von Klettersteig-Grundkursen errichtet. Da die Errichter dieses Steiges drei steirische Bergführer sind,
wurde dieser Steig "Steirerspur" genannt. Unüblich ist es, dass dieser Steig hinunter zu beginnt. Vorsichtig steigen wir mal ab.
Um einen abdrängenden Felsvorsprung herum (B/C, dann C) geht es zu einem Spreizschritt (B/C). Eine steile Verschneidung (B bis C)
und ein kleiner Überhang (B/C) bringen uns wieder fast zum Ausgangspunkt beim Hubertushaus hinauf.
Nach einer Stärkung im gut geführten Hubertushaus gehen wir bei Donnergrollen wieder über den Springlessteig talwärts.
Der Regen hat uns zum Glück nicht erwischt und auch das ungarische Paar ist wieder glücklich und zufrieden von ihrer Tour zurück.