Die Sicht zum Schneeberg war heute nicht besonders. Das war auch nicht zu erwarten.
Besser zu sehen sind da schon Wegkreuze und Hinweistafeln.
Mein Weg führt mich weiter ins sogenannte Blättertal. Passender hätte man dieses Tal
nicht nennen können. Der Schnee ist nur wenige Zentimeter hoch und so wate ich teils
bis zu den Knien im Herbstlaub der letzten Jahre. Zaghafte Sonnenstrahlen begleiten mich.
Die wenigen Geföfte im Blättertal sehen sehr verlassen aus. Im Sommer ist das hier sicher ein netter Platz,
im Winter wohl selbst den Einheimischen zu Einsam.
Nach einem kurzen Stück durch den Wald komme ich auf die Hochfläche wo es rechts zur Gauermannhütte uns links zur
Dürren Wand, Öhlerschutzhaus, Öhler und Schober geht. Auf der Wiese liegen ca. 30cm Schnee. Er ist leicht angefroren,
bei jedem Schritt bricht man ein, aber es sind nur ein paar Meter.
Der Wind wird ab jetzt deutlich stärker. Bei der Dürren Wand, 1.142m, packe ich meine Sturmhaube aus. Sie wird für den
weiteren Verlauf meiner Tour noch sehr oft von Vorteil sein. Hier am Gipfel der Dürren Wand kann ich in der Sonne den
Unterberg, Kieneck, im Vordergrund Nebelstein und Großer Neukogel erkennen.
Links: Ein Blick zurück zu Katharinenschlag und Plattenstein. Rechts: nach vor zum Öhler, mein nächstes Ziel für heute.
Während der Westen Österreichs im Schnee versinkt, sind wir Wiener in diesem Winter schon froh, mal eine Schneeflocke persönlich
kennen zu lernen. Für heute waren orkanartige Stürme und Schneeverwehungen in den Bergen angesagt - da heißt es
nichts wie hin, das muss man live gesehen haben. Ausgangspunkt meiner heutigen Tour war, wie es für einen
Gemeindebediensteten gehört: Gmoa, in der Nähe von Puchberg am Schneeberg. Etwas überrascht bin ich, dass es trotz
Wetterwarnung mehrere unentwegte hinauszog. Abgesehen vom Parkplatz hier, habe ich aber nur einen einzigen Wanderer
auf meiner Tour getroffen. Zu Beginn geht es über eine Forststrasse bergan.
1000er in NÖ
Beim Öhler Schutzhaus ist einiges los. Für mich ist jetzt aber keine Zeit zur Einkehr. Ich genieße lieber die frische Luft
als den Duft von Schweinebraten und Gulaschsuppe. Der angewehte Schnee auf den Felsen sieht nett aus.
Vom Öhler hat man einen guten Ausblick zum Schober. Der Weg ist deutlich erkennbar, er ist bestens abgesichert und
verleitet immer wieder zum Fotografieren.
Beim Anstieg zum Schober wird der Schnee wieder höher. Der Sturm tobt über den Kamm und auch die Sonne
blinzelt manchmal zaghaft durch die schnell ziehenden Wolken.
Der Aufenthalt am Schober war nur kurz. Der Sturm war hier besonders stark. Es Pfiff aus allen Richtungen und als
unmittelbar vor mir dieser Baum mit lautem krachen umknickte war mir klar dass hier kein Platz zum rasten ist...
Ich bin froh vom oberen Teil des Schobers wieder weg zu sein. Hier kann ich auch wieder in Ruhe die Umgebung betrachten.
Am Weg zurück in Richtung Öhlerhansl und Haltberghof wechseln die Witterungsverhältnisse binnen Sekunden.
Einmal weht es über die freien Flächen, nur kurz danach schaut die Sonne durch die Wolken.
Fazit: Auch wenn ich den Heiligen drei Königen nicht begegnet bin, so war es mit knapp 12km und 900Hm
eine schöne Tour in einer heute sehr einsamen Gegend.
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