Dritter Tag - gleiches Wetter, Schneefall. Ja, der Winter hat das Salzkammergut zur Zeit fest im Griff.
Und das schöne daran? Hey - wir sind dabei!!! Ach, ist es herrlich so in den Schneeflocken die ersten Spuren zu ziehen!
Heute ist es wieder der Fall. Wir fahren in den Döllerer Wald, den wir ohne Schneeketten heute wohl nie erreicht hätten.
Trotzdem machen wir einen Ausflug in einem zum Glück kleineren Graben, macht nichts - gemeinsam schaukeln wir das Auto
wieder auf festen Untergrund und schon sind wir startklar für unsere Tour auf den Faistenauer Schafberg.
Salzkammergut
2018
Von Beginn an wir uns klar - heut heißt es stapfen, stapfen, stapfen. Unsere Hoffnung dass schon jemand vor uns hier gegangen
ist erfüllt sich leider nicht. Auch dass der Weg ähnlich wie gestern gut markiert wäre... nein, ganz und gar nicht. Schade.
Es sieht natürlich traumhaft schön aus. Tief verschneite Bäume, die Stille, mit Glück auch das eine oder andere Wild. Herrlich hier.
Die Tafeln ragen weit aus dem Schnee heraus. Die Zeiten geben uns zu bedenken. Das schaffen wir wohl nie...
Der Schnee wird mehr - die Beine schwerer... Mein Motivator sagt: Weiter - bis zur Alm schaffen wir. Na gut dann weiter....
Einsam ziehen wir unsere Spuren...
Sicher ist das sehr schön das Bankerl - im Sommer...
Der Schlepplift wartet auch darauf in Betrieb genommen zu werden. Ob das heuer noch der Fall ist? Das entscheiden die Chinesen....
Das Stück von der Mittereggalm zur Dölleralm zieht sich. Von dieser sind es aber “nur” 300m zur Lanzenalm. Das ist unser Ziel.
Der Unterschied zum unteren Teil der Tour ist lediglich dass hier der Schnee zusätzlich verweht ist, was selbst aus geraden Flächen
ein Auf und Ab ergibt. Die Bäume weiß vom Reif, der Pulverschnee fliegt förmlich davon wenn man hineinsteigt. Wow. Toll.
Das Navi sagt noch 250m... das kann ja nimmer lange dauern.
Endlich geschafft! Da ist die tief verschneite Lanzenalm.
Ein paar Minuten sind die Verhältnisse jetzt besser, weil der Wind hier günstig für uns gearbeitet hat.
Schnell sehen wir daher die Almen von etwas oberhalb. Schnell sehen wir aber auch dass es dieses Stück noch in sich hat.
Unmittelbar vor dem Gipfel wurde es dann echt wild hier... und die Sicht auch gleich Doppelnull.
Unmittelbar vor dem Gipfel war guter Rat teuer.... Langsam näherte ich mich... Die Wechten sahen zwar optisch gut aus,
viel Halt würden sie im Falle des Falles aber wohl nicht geben. Ein schnelles Foto beim Kreuz und schnell zurück.
Das wir das heute wirklich noch schafften bis hier her - Nein, damit hätte ich nicht gerechnet.
DANKE mein Schatz für die Unterstützung, DANKE für die Spurarbeit und den wunderbaren Tag den wir beide heute hatten.
Die Zeit läuft... unser Ziel ist es den Steilhang bis zur Alm noch vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen.
Müde, aber strahlende Gesichter... das war heute ein hartes Stück Arbeit auf den Faistenauer Schafberg.
Von hier kann man (rechts im Bild auf die Loibersbacher Höhe aufsteigen, das wären ca. 100Hm und 25 Minuten.
Und links im Bild - na das ist der Faistenauer Schafberg - 230Hm - 600 Lfm 45 Minuten... Na das machen wir! Auf geht`s!
Ach - bei dem schönen Wetter wollen wir schon nach Hause? Neee, komm, das schaffen wir noch. Diesmal war ich der Motivator.
Perfekt waren nicht nur die Schneeverhältnisse, sondern auch unser Zeitplan.
Mit was wir überhaupt nicht gerechnet haben, war dass in der Zwischenzeit einige Skitourengeher sich unserer Aufstiegsspur
bedienten und beim Abfahren viele Spuren in den Schnee zogen, sodass wir nicht nur einmal schauen mussten wo wir aufgestiegen
sind. Jedenfalls haben es diese durch unsere Spurarbeit viel einfacher gehabt. Dafür hätten wir uns schon a Schnapserl verdient....
Mit Stirnlampe und Navi sind wir nach insgesamt 10km, 800Hm und 5 Stunden wieder beim Auto angelangt.
Die heutige Tour zählte wohl
zu den spektakulärsten 2018.
Es war vom Wetter her sicher
nicht die optimalste Angelegenheit
aber vom Pulverschnee wohl
einmalig und faszinierend.
Morgen geht es auf unseren
geliebten Wolfgangseer Schafberg.
Wie es da war, erzählt mein
nächster schöner Bericht vom
Winterurlaub im Salzkammergut.
