La Gomera
Heute haben wir uns für eine Wanderung entschlossen, die ein “Muss” auf dieser Insel ist. Einer der schönsten Aussichtsplätze und
einst einer der bedeutensten Kultplätze der Ureinwohner. Dieser magische Ort besticht aber nicht nur durch seine Aussicht, sondern
auch durch verschiedenste energetisch aufgeladene Kunstwerke wie das einer großen Spirale am Hochplateau. Auch sollte man nicht
nur das Gipfelkreuz besuchen, sondern sich am Plateu in südlicher Richtung weiterbewegen. Warum, werden sie den folgenden
Bildern bald entnehmen. Begonnen hat unsere Tour in Pavon. Nochmals einen kurzen Blick ob auch alles eingepackt ist und dann
gehts los Richtung Fortaleza den Sylvia schon eindrucksvoll hinter ihrem Rücken spürt...
.
Auf die Fortaleza gibt es einige Wege. Von Pavon aus ist es der Kürzeste. Da wir an diesem Nachmittag noch
auf`s Meer zu den Delphinen wollten, haben wir uns für diese Variante entschieden. Schnell müssen wir erkennen,
dass die Brände in den letzten Wochen auch hier nicht halt gemacht haben. Irgendwie sieht alles sehr traurig aus.
Die Fortaleza de Chipude zählt zu den wenigen Bergen auf denen es KEINE Strasse gibt. Ja, nichteinmal eine Piste oder ähnliches.
Im Glauben der Ureinwohner La Gomeras hatten Berge eine besondere Bedeutung. Sie stellten eine Verbindung vom Irdischen zum
Himmlischen dar. Im 15. Jahrhundert diente der Tafelberg den Guanchen als Flucht- und Rückzugsort vor den spanischen Eroberern.
Es wird erzählt, dass zwei der auf Gomera beheimateten Stämme den Spaniern über Jahrzehnte hinweg erbitterten Widerstand
leisteten. Als nur noch ein paar Widerstandskämpfer übrig waren, flüchteten sie sich auf den Tafelberg. Hier waren sie zwar vor den
Eroberern geschützt, aber auf dem kargen Hochplateau gab es nichts zu essen. Weil sie nicht eines schrecklichen Hungertodes sterben
wollten, jedoch zu stolz waren sich in die Hände der Feinde zu begeben, trafen sie eine grausame Entscheidung.
Sie sprangen gemeinsam in den Tod.
Genug der Geschichte, unser weiterer Weg führt uns zum schönen, aber durchaus anspruchsvollen Anstieg.
Beim Aufstieg haben wir einen schönen Ausblick nach Pavan. Durch oftmaliges Hupen wurden wir auf diesen LKW aufmerksam.
Er bringt den Bewohnern Propangasflaschen. Zu diesen werden die Einwohner hier zur Zeit wohl ein sehr gespaltenes Verhältnis haben.
Bedingt dadurch, dass viele Häuser auf Propangas angewiesen sind hat das Feuer reichlich an “Nahrung” gefunden. Einige Häuser sind
erst dadurch buchstäblich in die Luft geflogen und haben dadurch großen Schaden erlitten. Wir beobachteten den LKW längere Zeit und
haben festgestellt, dass er in der ganzen Ortschaft keine einzige Flasche verkaufen konnte...
Der Aufstieg blieb weiter spannend. Zuerst mussten wir noch an diesen Felszacken vorbei und danch noch über einen netten Steig.
Links im Bild ist auch schon das Kreuz zu sehen, wo wir dann am fast ebenen Plateau auch sehr schnell hinkommen.
Nach den Strapazen gibt es zuerst einmal eine kurze Pause. Dann geht es weiter zu den Steinkreisen.
Am Plateau entdeckten Ende des 19.Jhdt. entdeckten Archäologen Überreste einer prähistorischen Kultstätte. Diese bestand damals
noch aus einem doppelten Steinkreis um den sich weitere Steinkreise reihten. Sie zeugen von den Riten und den Versammlungen, die
auf der Fortaleza stattfanden. In der Mitte befanden sich Vertiefungen, in denen Tieropfer dargebracht wurden. Heute ist von diesem
Ort nur mehr teilweise etwas zu sehen, dennoch wird er noch immer von vielen Menschen verehrt.
Das sehr hohe weiße Kreuz markiert zwar nicht den Gipfel aber einen wunderbaren Aussichtspunkt. Hier zum Beispiel auf
den mitten in die karge Landschaft ausgestattete Fußballplatz von Chipude. Mit Kustrasen und Flutlichtanlage.
Am Plateau befinden sich noch einige sehr schöne Kunstwerke die liebevoll gestaltet wurden. In dieses Herz haben wir
einen “Vierer” mit Steinen gelegt. Er soll unsere gemeinsamen 4 Jahre die wir am heutigen Tag feierten symbolisieren.
Der Nächste und wunderbare Aussichtspunkt wird duch diese Betonsäule gekennzeichnet.
Von hier hatten wir einen herrlichen Ausblick nach La Dama. Die 7km lange Strasse mit den unglaublichen Kurven und den
riesigen Bananenplantagen waren schon sehr beeindruckend.
Der südlichste Punkt der Fortaleza bleibt nur absolut schwindelfreien und trittsicheren Bergsteigern vorbehalten. Sylvia hatte es sich
diesmal vorgenommen auch diesen Teil der Fortalza zu besteigen und ich kann zu dieser Leistung nur neidlos gratulieren.
Die Stelle die links im Bild nicht so schwierig aussieht, ist in Wahrheit sehr gefährlich. Links und rechts geht es mehrere 100m
hinunter und der Gipfelgrat wirkt hier wesentlich breiter als er ist. Obendrein sind zwischen den Felsen noch Spalten die Sylvia
mit viel Mut und Konzentration bewältigt hat. Soetwas sehe ich mir lieber aus sicherer Entfernung an.
Gipfelfoto auf der Südspitze
An solchen Kraftplätzen findet Sylvia die Erfüllung. Als Dankbarkeit hinterlässt auch sie Gaben in der Mitte des Steinkreises.
Kurz vor dem Abstieg von der Fortaleza sehen wir noch in Richtung Nationalpark. Hier, wo früher alles grün war, ist alles verbrannt.
Die Markierung ist wie auf allen Wandertouren in La Gomera sehr dürftig. Man muss genau schauen wo man absteigt.
In gut einer Stunde sind wir in Pavan. Ein letzter Blick zurück auf einen wahrlich “Sagenhaften” Berg.