Niederösterreich
Der Gebirgsvereinssteig fehlte mir noch von den C/D Steigen in Niederösterreich.
Heute war es endlich soweit und ich danke dir Sylvia, dass du mir dabei die moralische Unterstützung gegeben hast.
Nur knapp 20 Minuten vom Seisertoni ist der Einstieg zu diesen attraktiven, spannenden Steig entfernt.
Die moderne Sportferrata zählt mit den steilen und ausgesetzten Wandpassagen, luftigen Querungen, einer Seilbrücke und einer
Stahlseilleiter zu den schönsten Klettersteigen auf der Hohen Wand und in den gesamten Wiener Hausbergen. Die für Hohe Wand
Verhältnisse relativ lange Klettersteigtour garantiert Drahtseilspaß aller erster Güte vor den Toren von Wien
In der sogenannten “Gelben Wand” wird es dann so richtig steil. Die Bewertung C/D allemal passend.
Gefühlsmäßig ist das nicht die schwierigste Stelle des Steiges, aber es geht senkrecht hinauf... und auch unter mir ist nicht viel...
Sylvia ist diesen Steig schon mal gegangen. Ob das Vorteile bringt glaube zwar nicht, aber sie weiß zumindest noch was auf sie
zukommt. Ich sehe nach wie sie die eine oder andere kritische Stelle meistert und denke mir - da wäre ich auch schon gern....
Dennoch: Meiner Meinung nach wird es ab jetzt erst richtig schwer, ab hier jagt ein Highlight das nächste.
Sylvia hat wieder einen guten Standplatz erreicht und kann sich erholen, in der Zwischenzeit habe ich diese steile und durchaus
anspruchsvolle Wand erklommen. Ich bin froh mich auch wieder ein wenig ausrasten zu können, denn spannend geht es weiter.
Ein schöner Rastplatz... knapp bevor wir zur Seilbrücke kommen... Ein besonderes Schmankerl dieses Steiges.
Die Seilbrücke verbindet zwei Felsen... Zugegeben nichts für schwache Nerven. Da kamen schon etwas Zweifel auf ob ich das will...
Die gleich darauf folgende senkrechte und noch dazu etwas schwingende Leiter war auch nicht gerade einfacher.
Hinunter sieht es auch nicht verlockender aus - und da hinüber.. Also spätestens jetzt weiß man, dass man im C/D bis D Bereich ist.
Am Kyselakplatzerl bietet sich noch eine Gelegenheit für eine kleine Rast die jeder auf seine eigene Art nützt. *lach* ...
..und noch einmal geht es zur Sache. Genaugenommen zum schwierigsten Teil. Den “D” Abschnitt. Und der ist wahrlich nicht ohne.
Vorallem er kostet wieder viel Kraft und die ist eben nicht mehr wie zu Beginn des Steiges vorhanden. Ein Blick zum Wildenauersteig,
wo sich gerade jemand durch den Kamin gearbeitet hat. Vor mir ist Sylvia bereits im kraftraubendsten Teil des Steiges.
Nach einer Stärkung auf der Wilhelm Eichert Hütte gehen wir über den Wagnersteig (A) wieder zum Seiser Toni zurück.
Auch wenn es “nur” ein A-Steig ist - Vorsicht ist auch hier allemal geboten, Trittsicherheit auch hinunter ein absolutes muss.
Somit bin ich auch den Gebirgsvereinssteig gegangen. Ob er schwieriger als der Hans von Haidsteig oder der Wildenauersteig ist
mag ich nicht zu beurteilen. Jeder Steig hat seine Eigenheiten. Dieser Steig hat mir die meiste Kraft gekostet, der Haidsteig ist mit
seinen Eisensteigbäumen originell, der Pittentaler der mit der schönsten Aussicht und der Wildenauer der wohl spannendste.
Wie auch immer - Danke Sylvia für die moralische Unterstützung - ich denke das Wichtigste bei jedem Steig.
Während ich jetzt müde und erschöpft bin... nimmt es Sylvia noch recht locker. Tja, die Jugend ist nicht aufzuhalten.
Geschafft! Super - jetzt haben wir uns ein Bier verdient... auf zur nächsten Schutzhütte.
Auf den letzten Metern heißt es noch einmal zupacken. Aber dann... Sylvia sieht schon das Ende vor sich.
Für was es auf jeden Fall genutzt wird ist ein gemeinsames Gipfelfoto - Wer weiß, ob es oben noch so eine Gelegenheit gibt.