Steiermark
Nach der gestrigen langen Tour auf den Bremstein wollte ich heute etwas einfacheres gehen... Nun, dem kann ich gleich
vorwegnehmen... Kürzer ist nicht gleich einfacher. Herbert und Christina haben mich auf der heutigen 11km langen, aber durch
wegloses Gelände nicht gerade einfachen Tour begleitet. Ausgangspunkt war Kammern im Liesingtal.
Anfangs ein kurzes Stück über den Rittersteig, vorbei an der Ruine Kammerstein geht es bald weglos dahin. Weglos deswegen,
weil in der Kompasskarte zwar einige Jagdsteige eingezeichnet sind, wir diese aber oft nicht erkennen. Immer wieder glauben
wir auf dem “Weg” zu sein, welcher sich aber meist nach einigen Metern nur als Wildfährte erweist.
Nach dem Nebel und teilweisen Regen von gestern ist das Wetter heute recht gut. Im laufe des Tages strahlender Sonnenschein.
Zuerst über schönen Wiesen, danach geht es nur mehr eins... rauf, rauf und nochmals rauf.
Eine neue Forststraße.. juhuu, endlich Zeit um eine Minute zu verschnaufen. Der Blick zurück... Über Stock und Stein...
Nach vor sieht es nicht wesentlich besser aus. Von einem Weg ist hier keine Spur zu sehen.
Abgekämpft habe ich ein bisschen Zeit den beiden beim Aufstieg zuzusehen. Herbert mit unermüdlichen Stockeinsatz,
Christina beim Versuch einen Kopfstand zu produzieren... Naja, jeder hat so seine eigenen Aufstiegsmethoden.
Ein Blick in Richtung Ruprecht mit der Rammelhütte. Wir machen Rast bei einer uns unbekannten Jagdhütte. Auch hier ist es schön.
Die Rast tut nach dem anstrengenden Aufstieg gut. Weiter geht es kurz über eine neue Forststraße, bevor wie wiedereinmal
nach einem Weg suchen. Kurz ist ein kleiner, deutlich sichtbarer Steig vorhanden... Betonung auf kurz.
Den eigentlichen Steig rund um den Gfällturm finden wir nicht. Wir suchen uns unseren eigenen Weg und kommen so auf den Gipfel.
Christina und Herbert noch knapp unterhalb. Auch mein kleiner Tiger war heute wieder dabei.
Der Ausblick vom Gfällturm... Fantastisch. Ein Blick zum Reiting. Klauen, Kahlwangspitze, Gößeck.
Auch der Weg ins Tal sollte spannend bleiben. Das gleiche wie beim Anstieg... viele Wege, viele Spuren... nichts genaues...
Interessant ist auch das Gipfelbuch vom Gfällturm. Es ist gute 300m entfernt, nahe der Kienstockspitze an einen Felsen angebracht.
Es war reiner Zufall, dass wir das entdeckt haben. Dementsprechend wenig Einträge sind dort auch vorhanden...
Ob bei diesem Wandbuch auch mal ein Ab-, bzw. Aufstieg war? Nun, es könnte sein. Ein alter Jagdsteig ist teilweise ersichtlich.
Gleichzeitig hat man aber einen Querbalken hier her montiert... der eher bedeuten soll hier nicht abzusteigen....
Nun, haben wir eigentlich eh nicht vor. Wir wollen genaugenommen ja in die andere Richtung. Davor aber noch auf die Kienbergspitze.
Beim Abstieg versuchen wir nicht zu nahe zu den Felsen des Kienberges zu kommen, sondern am nächsten Bergrücken einen Weg
quer durch Gebüsch, Wald, Wiese, Latschen, Bäume zu finden. Ach das macht so richtig Spaß.
Abenteuer pur. Irgendwann kommen wir auch wieder auf den Rittersteig und zur Ruine Ehrenfels. Viel ist da nicht mehr zu sehen....
Eine kleine Kapelle, am Rittersteig mit Muttergottesbildern in den mächtigen Felsen der Gföhler Wand.
Weiter kommen wir zur Ruine Kammerstein. Die Reste der Burg stehen auf einem Felsvorsprung im Schlossgraben nordwestlich
des Ortes Kammern im Tal der Liesing auf einer Höhe von fast 1.000m. Ein Zugang scheint recht schwierig zu sein.
Einige Tafeln geben uns näheres über die beiden Burgen bekannt. Interessant ist es allemal sich diese näher anzusehen.
Zum Vergrößern bitte ins Bild klicken.
Nach 11km und knapp 1.000Hm sind wir wieder in Kammern im Liesingtal angelangt. Einmal mehr haben wir heute gesehen, dass
Länge und Hm einer Tour recht wenig Bedeutung haben. Auf unmarkierten Wegen, oder so wie heute teils überhaupt keinen Wegen
kann man weder viele Kilometer noch extreme Höhenmeter machen. Toll war es. Hat viel Spaß gemacht - gerne wieder.