Niederösterreich
Gestern waren wir noch acht... heute nur mehr drei. Über mögliche Gründe der Dezimierung möchte ich an dieser Stelle nicht
sprechen, aber wirklich überrascht war ich nicht. Egal, Sylvia und mir ist dies eher zu gute gekommen, hatten wir nun doch
einen erfahrenen Klettersteigführer nur für uns. Treffpunkt ist der Parkplatz Griesleiten der heute nur wenig besucht war.
Bis knapp oberhalb des Bachingerbründls geht es oft steil im Wald empor, danach wird es freier und felsiger zugleich.
Die Ausrüstung ist ordnungsgemäß angelegt - das Abenteuer HANS von HAID-STEIG kann somit beginnen.
Von Beginn an geht es so richtig zur Sache. Nachfolgend einige Impressionen vom ersten Teil des Steiges.
Hier war er nun, mein ungeliebter Eisensteigbaum. Vor ihm hatte ich den größten Respekt. Im nachhinein gesehen, war er wohl
noch einer von den leichteren Stellen auf diesen anspruchsvollen Steig. So richtig spannend war für mich eher das Stück danach.
Ziemlich “luftig” hier. Immer wieder kann ich einen Blick in die Ferne riskieren... oder hinunter wo Sylvia und Jochen kommen.
Kurz vor dem zweiten Eisensteigbaum. Für MICH war dieser Teil zwischen den beiden Steigbäumen der schwierigste Teil.
Neue Kräfte sind gesammelt. Weiter geht es zu Steigbaum zwei bis zur schwarzen Madonna.
Der Kamin - die Schlüsselstelle dieser Tour. Ich fand sie nicht so schlimm, mir machten andere Stellen mehr Probleme.
Immer wieder der Blick zurück wie Sylvia diese Passagen meistert. Sie hatte den Vorteil diesen Steig bereits zu kennen.
Die schwarze Madonna ist erreicht. Den schwierigsten Teil haben wir hinter uns. Regen und starke Windböen setzen nun ein.
Der Wind ist oft so stark dass man sich richtig dagegenlehnen muss um nicht abzuheben. Trotzdem macht der Steig viel Spass.
Die letzten Meter vor dem Ausstieg. Ich habe den Hans von Haid-Steig geschafft und weiß jetzt, dass ich auch wieder andere Steige
dieser Schwierigkeitsstufe gehen kann. Gratulation auch an Sylvia. Auch als erfahrenere Klettersteiggeherin hat es ihr Spass gemacht.
Am Ausstieg des Hans von Haid-Steiges bläst der Wind noch mehr. Wir gehen auf direkten Weg vorerst zur Seehütte um uns
kulinarisch zu stärken und uns mit Glühwein wieder aufzuwärmen. Auch hier bei der Hütte ist heute nicht viel los. Ja, der Sommer....
Auch das Aufwärmen hatte mal ein Ende... Windig war es noch immer, der Regen hat sich zwischenzeitlich aber verzogen.
Wir müssen noch einmal hinauf zum Preinerwandkreuz, wo wir nur schwer den Windböen Stand halten können.
Der Abstieg ins Tal über den sogenannten Preinerwandsteig ist alles andere als zu unterschätzen. Einige ausgesetzte Stellen machen
vorallem beim bergab gehen größere Probleme. Kaum zu glauben dass ich diesen Steig mal im Winter hinauf gegangen bin.
Die Seile sind am Preinerwandsteig oft an der falschen Stelle. Im unteren Bereich ähnelt er sehr dem Schneidergraben.
Bevor wir wieder auf das Bachinger Bründl treffen und somit kurz vor unserem Ausgangspunkt sind geht es noch einmal durch
die Latschengasse, die durch ihre Nässe Waschstrassenfeeling erzeugt. Grobwäsche ohne Aufpreis.
Die letzten Meter vor dem Einstieg. Der Wind wird immer stärker, dafür sind wir fast alleine. Die Spannung steigt.
Wer diese schöne Tour nachgehen will, muss mit 12km Länge und über 1.000Hm rechnen.