Im Halltal war ich zuletzt im November 2012. Damals lagen nur ein paar Zentimeter Schnee. Heute war ich wieder mit Sylvia unterwegs und von Beginn an war Schneeschuhstapfen vom Feinsten angesagt. Tief winterliche Verhältnisse waren uns schon am Start beim Eselreich im Halltal 37 gewiss. Die Esel hielten auch gleich Ausschau wer denn da so kommt.
Der Wunsch, dass schon “gespurt” ist, blieb beim Wunsch. Jeden Tag ist eben nicht Weihnachten. Zumindest haben wir gleich den richtigen Aufstieg gefunden... und der hatte es in sich. Sylvia hat sich längst daran gewöhnt, dass es auf meinen Touren rustikal zur Sache geht. Auf den bequemen Anstieg über die Forststrasse pfeiffen wir. Rein ins Gebüsch... und rauf auf die Felsen...
Eine heiße Badewanne nach den Strapazen wäre jetzt gut... Obwohl das Wasser schon seit den Morgenstunden läuft ist es noch nicht warm geworden. Ich glaub das wird hier heute nichts mehr. Statt Badeschaum gibt es schöne Eiskristalle.
Die Steilheit ist auf den Bildern nur teilweise sichtbar. Oft war es mir hier gar nicht möglich zu Fotografieren.
Nein, nicht immer war es so steil. Es gab zum Glück auch “Flachetappen”. Wirklich ausrasten konnte man sich aber auch auf diesen Teilabschnitten nicht. Der lockere Pulverschnee ließ uns bei jeden Schritt trotz Schneeschuhe oft Knietief versinken.
Viel Sonnenschein hatten wir heute nicht. Die hielt sich lieber auf den Bergen der Umgebung auf. Unserer guten Laune hat das aber keinen Abbruch getan. Es war von Beginn an ein lustiger Tag mit viel Spass und Freude am Schneeschuhgehen.
Kurz vor dem Anstieg zum Hochkampl war so die “gemütlichste Phase” dieser Tour. Der Schnee etwas Windgepresst oder verweht.
Den Anstieg auf unseren ersten Gipfel für heute - der Hochkampl auf 1.460m - den kann ich dafür niemanden empfehlen.  Da hätte es sicher einen besseren Weg gegeben. Der war schon im November 2012 ohne Schnee unangenehm. Heute extrem mühsam.
Die vielen umgestürzen, oft querliegenden Bäume sind durch den leichten, teils verfrachteten Schnee kaum bis garnicht zu erkennen. Oft und oft brechen wir in der Schneedecke ein und abwechselnd hilft einer den anderen seine Schneeschuhe aus den Fangenschaften der Äste zu befreien. Für lediglich 170 Laufmeter brauchen wir fast 30 Minuten Gehzeit.
Am Hochkampl gibt es kein Gipfelkreuz, außerdem weht hier ein unangenehmer Wind und das ist bei -7° nicht so angenehm. Ein Gipfelfoto, mit zwei strahlenden Gesichtern. Hinter uns Göller und Wildalpe. Rechts Mittbach mit der Gemeindealpe und Ötscher.
Vor uns auch schon gut zu sehen das Kreuz vom wesentlich schöneren Haselspitz. Jetzt tauchen wir in Winterwonderland ein. Sagenhaft wie schön es hier ist. Tief verschneite Hänge, durch die Last des Schnees weit herabhängende Äste der mächtigen Tannenbäume, glitzernde Kristalle in der spärlichen Sonne. So schön es auch ist - der Weg kostet uns unglaublich viel Kraft
Ca. 20 Minuten braucht man im Sommer für diese Strecke... Knapp 50 Minuten haben wir heute dafür gebraucht.
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Am Haselspitz hätte die Aussicht nicht schöner sein können. Ein Eintrag ins Gipfelbuch ist Pflicht. 
Jetzt war Brotzeit angesagt. Am Gipfel war es zu windig. Wir suchen uns ein geschütztes Platzerl. Frisch gepresster Karottensaft, ein wärmender Tee, schmackhafte Semmerln, Grappa, Prosecco und Hugo lassen uns auf die Zeit vergessen...
Nicht nur aus Zeitgründen, wohl auch aus merkbarer Müdigkeit, entscheiden wir von hier aus den Rückweg anzutreten. Davor müssen wir aber unbedingt noch ein paar schöne Eindrücke aus der Umgebung für die Homepage mitnehmen. Links im Bild Göller und Wildalpe, rechts die Gemeindealpe und der Ötscher. Dort gibt es heute sichtlich mehr Sonnenschein als hier.
Am Rückweg wählten wir eine wenig abgeänderte Route. Viel besser war aber auch diese nicht. Nicht nur einmal lagen wir im Schnee.
Dann kam kurz auch bei uns die Sonne hervor, sie machte alles noch viel kitschiger.
Noch ein Zoom zu Gemeindealpe und Ötscher.
Sylvia versucht sich mit ihren Schneeschuhen als Skifahrerin... während ich wieder als Schneebär unterwegs bin.
Die Tour hatte knapp 800 Hm und 7,5 Km Länge. Für die erste Schneeschuhtour mehr als genug. Bravo Sylvia! War eine tolle Leistung von Dir, unter oft sehr schwierigen Bedingungen. Wer Lust hat diese Tour zu gehen, sollte den Hochkampl eher auslassen und dafür die Hohe Student in seinen Plan aufnehmen.
Auf den letzten Metern unserer schönen, aber sehr anstrengenden Tour genießen wir noch die tiefstehende Sonne.
Steiermark
Der Haselspitz im Wintergewand
1: halltal.htm