Wenn das Wetter mal nicht so passt, wenn man mal nicht so viel Zeit investieren will, dann hat man im Westen von Wien
immer noch die Möglichkeit etwas im Wald spazieren zu gehen. Das haben heute offensichtlich viele am Programm gehabt.
Selten haben wir noch so viele Menschen wie heute auf einfachen, aber zum Leidwesen ALLER oft gatschigen Wegen gesehen.
Ausgangspunkt unseres heutigen Spazierganges war der Dehnepark in Wien Hütteldorf.
Wien
2018
1791 wurde der Dehnepark als Landschaftspark der Fürstin Paar, geborene Liechtenstein, im Wienerwald angelegt. Der Park
wechselte danach mehrmals den Besitzer. Seinen Namen erhielt er vom Hofzuckerbäcker August Dehne, der den Park um
1850 erwarb. Jahrzehnte später kaufte der bekannte Wiener Filmregisseur Willi Forst (1903 bis 1980) das Grundstück.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte der Park in den Besitz der Stadt Wien. 1973 wurde er der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Kirche zum „hl. Leopold“, besser bekannt als Otto-Wagner-Kirche am Steinhof, entstand im Zuge der Errichtung der
Niederösterreichischen Landes-Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Geisteskranke Am Steinhof von 1904 bis 1907. Der mit der
Planung beauftragte Architekt Otto Wagner hatte dabei zu berücksichtigen, dass es sich um eine Anstaltskirche für psychisch kranke
Patienten handelt, und eruierte in Gesprächen mit Ärzten und Pflegepersonal die speziellen Anforderungen an ein derartiges Bauwerk.
Der Hanslteich ist einer von ehemals 3 Teichen, welche zur Eisgewinnung angelegt wurden. Früher gab es dort nur einen Stand mit
Imbissen, und am Teich konnte man Bootfahren! Im Winter rannten wir mit oder ohne Schlittschuhe auf den gefrorenen Teich hinaus
und legten so manch heißes Eishockeymatch auf das blanke Eis. Das war damals UNSER Vergnügen, unsere Freizeitbeschäftigung.
So durften z.B. die Kirchenstühle wegen Verletzungsgefahr keine scharfen Ecken haben. Den Boden konzipierte er zum Altarraum
hin abfallend, damit die Patienten in den hinteren Reihen besser nach vorne sehen konnten. Außerdem gab für männliche und
weibliche Patienten separate Eingänge, da zur damaligen Zeit in Nervenheilanstalten Geschlechtertrennung vorgeschrieben war.
Nach rund sechsjährigen, umfassenden Renovierungsarbeiten wurde die Kirche am 1. Oktober 2006 wiedereröffnet. Unter anderem
wurde die Kuppel unter Verwendung von 2 kg Blattgold neu vergoldet.
Die Kirche ist nur zu Gottesdiensten, sowie Samstags und Sonntags gegen Eintritt geöffnet. Dieser beträgt 5 Euro/Person.
An einen Seiteneingang der Steinhofer Mauer, am Großen und Kleinen Schutzhaus im Rosental vorbei kommen wir wieder in den
Dehnepark. Viel los ist hier heute nicht mehr. Einsam ziehen die Enten ihre Runden und auch wir sind am bald am Ziel angelangt.
Ein schöner, leicht kulturell angehauchter Spaziergang im Westen von Wien geht hiermit zu Ende. Gute Idee von dir liebe Edit!
Nahe der Otto König Warte war das Forstamt der Stadt Wien schon ganz schön fleissig.
Die Otto-Koenig-Warte ist ein ehemaliger Wasserturm, der 1925 vom Wiener Stadtbauamt errichtet wurde. Der achteckige Turm im
Zweckbau-Heimatstil wird als Vogelwarte verwendet und wurde nach dem Verhaltensforscher Otto Koenig benannt.
Später wurde aus dem Erfrischungsbude ein gutbürgerliches Gasthaus. Vor einiger Zeit wurde dieses geschlossen und
vollkommen umgebaut. Heute befindet sich dort ein Restaurant der eher gehobenen Klasse mit vorzüglicher Küche.
Vom Heuberg geht es etwas steiler Abwärts in Richtung Amundsenstraße. Kurz davor biegen wir rechts in einen neuen,
aber leider völlig morastigen Weg zum Hanselteich ab. Bärlauchblätter im Schnee... Schneeglöckchen haben wir heute trotz
intensiver Suche auch nahe dem Wasser leider keine gefunden. Da müssen wir wohl mal nach Hundsheim fahren.
In der Natur sein macht einfach Spaß. Egal ob hoch oben, oder auch mal nur im Wienerwald. Einfach raus. Smile.
Hier sind wir am höchsten Punkt unserer heutigen kleinen Wanderung. Am Heuberg. Er ist ein Teil des Kahlengebirges und mit
464 Meter Seehöhe die höchste Erhebung des 17. Bezirks Hernals. Benannt wohl nach der Heugewinnung in diesem Gelände.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden am Heuberg und am Schafberg neue Siedlungsgebiete erschlossen
Der Weg führt wieder zur Steinhofer Mauer. Dort hinaus, an der Feuerwehrwache Steinhof vorbei und über die Jubilärmswarte,
Kreuzeichenwiese hinüber zum Heuberg. Dabei kommen wir an diesem “Tierhotel” vorbei. Wir fanden es nett und sind überzeugt,
dass es nicht nur viel Spaß gemacht haben muss dies zu bauen, sondern auch sehr Mühsam war das Holz zusammenzutragen.
Wer in dieser wunderbaren Kirche noch nicht drinnen war - wir können sie nur empfehlen. Otto Wagners Tod jährt sich 2018 zum
100. Mal, aus diesem Anlass zeigt das Wien Museum bis zum 07. Oktober 2018 eine Ausstellung über seine Lebenswerke.
Irgendwann muss man halt dann doch wieder hinaus - und wir widmen uns wieder den schönen Dingen der Natur.
Raus aus dem Dehnepark - rein in die Steinhofgründe.
Wir biegen hier ab vom Stadtwanderweg 4 und kommen somit in das Areal des ehemaligen Pulmologischen Zentrums der Stadt Wien.