Steiermark
Heute berichte ich von einer schönen, aber auch langwierigen Tour, von Stanz im Mürztal auf den Hochschlag.
Ausgangspunkt war das Ortszentrum von Stanz wo ich auch schon vor dem ersten Problem stand - wo geht es da hinauf???
Nun, zugegeben wenn nicht schon alle Hunde der kleinen Ortschaft gebellt hätten und somit der eine oder andere neugierie
Dorfbewohner aus dem Fenster sah wäre ich wohl noch lange im Kreis gegangen. Und selbst mit der Hilfe der netten Leute
war es gar nicht so einfach. Also, mitten durch den privaten Bauernhof, und dann immer den Graben entlang...
In der ersten Viertelstunde habe ich sicher 5 Stacheldrahtzäune überquert. Ich erinnere mich an den Einheimischen der
mir sagte: “Wo wüst hi? Do aufi? Na do gibts kan Weg. Do geht schon laung koana mehr!
Und genauso kommt es mir hier auch vor. Auch in diesem Haus ist wohl “scho laung koa Bsuch gwesen.”
Aber umso höher ich hinauf komme, umso “zivilisierter” wird diese Gegend. Alte Markierungen, sowie zur Neige gehende Holzvorräte.
Er traut dem Wetter offensichtlich noch nicht und lässt seine Ketten vorsichtshalber noch oben. Naja, das Wetter ist heute zwar
sehr durchwachsen - Sonne und Regen wechseln sich ab - aber Schneefall erwarte ich mir doch keinen.
Zwischendurch habe ich einen Ausblick auf mein heutiges Ziel - den Hochschlag
Der erste Gipfel meiner heutigen Rundtour - der Stanzberg. Ein völlig unbedeutender Hügel, den man sich gerne sparen kann.
Für Abwechslung ist gesorgt. Hohlwege, Gestrüpp, und neue Forststrassen führen mich auf den 1.300m hohen Schweinskogel.
Auch hier gibt es nicht viel zu sehen. Keine Aussicht, kein Weg, ich muss schauen, dass ich wieder zum Hauptweg finde.
Erstmal sehe ich hier Wegweiser. Also wer bis hierher gefunden hat, der kommt auch ohne diese Taferln auf den Hochschlag.
Ich zähle mich nicht zu den langsamsten Wanderern... aber EINE Stunde auf den Hochschlag ist schon sehr knapp bemessen.
Von hier geht es nämlich teils mächtig bergan. Wind, Regen und umgestürzte Bäume machen es aber auch nicht einfach.
Links ein Blick zurück zum Schweinskogel, Rechts nach vor - ganz hinten der Hochschlag.
Der Weg ist zwar Mühsam und teils sehr steil, die Gegend wird hier aber deutlich schöner. Eine Stunde ist mittlerweilen um...
kein Hochschlag in Sicht. Dafür viel Grün, eine Wasserstelle und makabres am Waldesrand
Plankogel, Hochlantsch - diesen habe ich erst vor kurzem mit Sylvia über den Franz Scheikl Klettersteig bestiegen.
Nach 75 Minuten bin auch ich am Hochschlag, auf 1.580m angelangt. Tief schwarze Wolken, Wind und kleine Hagelkörner
laden zu keiner ausgedehnten Rast ein. Ein Gipfelfoto, ein SMS in die Heimat und schon geht die Reise weiter.
Aprilwetter am 31.Mai. Minuten später scheint wieder die Sonne. Ich kann die Pretul mit den Windrädern und ganz oben das Alois
Günther Haus, bzw. den Hochlantsch, wo heute einiges los ist, heranzoomen.
Vom Hochschlag zum Aibel erstreckt sich ein schöner Höhenweg.
Beim Ebenschlag steht dieses schöne Kreuz. Während hier gerade die Sonne scheint, ist beim Rennfeld schon wieder Regen.
In wenigen Minuten bin ich dann bei der Hofbauerhütte wo ich mir eine kleine Rast genehmige.
In der Hütte es ist es bummvoll. Heute brauchen die Tiere vor den Jägern keine Angst haben. Diese trinken gerade die Hütte leer.
Ich halte den Lärm und den Geruch nicht aus und verziehe mich trotz Wind und Regen auf die Terrasse.
Trotz widriger Bedingungen will ich auf den wenige Minuten entfernten Aibel. Naja, wär ich nicht dort gewesen - ich hätte nichts
versäumt. Mein Weg führt mich nun über die Lahngasse zum Serkogel.
Mein letzter Gipfel für heute - der Serkogel. Ich freue mich über das Gipfelkreuz, da es in meiner Karte nicht eingezeichnet ist.
Von hier versuche ich direkt ins Tal abzusteigen. Nun, das misslingt. Und zwar mehr als einmal. Unzählige Zäune erlauben es mir
nicht über die Skipiste hinunter zum Hartlbauer zu gehen. Ich muss zu meinem Leiden lange auf der Forststrasse gehen.
Der Aufstieg über den Stranzberg und Schweinskogel mühsam. Ab der Maißhöhe wird es dann richtig schön.
Insgesamt bin ich 20km gegangen, dabei habe ich knapp über 1.000 Höhenmeter bewältigt.