Niederösterreich
Heute berichte ich von einer sehr schönen, aber zugleich recht langen Tour in der blühenden Wachau.
Startpunkt war Spitz an der Donau wo ich im Fremdenverkehrsbüro mit Busplan und Landkarte bestens versorgt wurde.
Nach wenigen Minuten war auch schon der erste Höhepunkt der Tour - die Ruine Hinterhaus - zu sehen und bald errreicht.
Mein heutiger Nachteil besteht darin, dass ich bei der nahezu tausend Jahre alten Wehranlage gleich zu Beginn bin. Daher halte ich mich
nicht lange auf und verschiebe einen ausführlichen Rundgang auf eine der kommenden Wanderungen in dieser wunderbaren Gegend.
Noch ein Blick nach Spitz bevor mich der stets ausgezeichnet beschilderte und markierte Wanderweg über den Hausberg leitet.
Im Winter verwende ich gelegentlich Schneeschuhe. Gibt es eigentlich auch Laubschuhe? In den sehr schön angelegten
Waldwegen kann ich im Laub waten. Es ist einfach schön so den Frühling zu genießen.
Ein Absolutes NOGO für eine Wanderung ist jedoch der Abschnitt nach Platzl und vor Benking. Hier muss man leider eine Zeit lang
auf der asphaltierten Landstrasse gehen. Der Einzige, jedoch nicht unwesentliche Nachteil auf dieser schönen Tour auf den Jauerling.
Ob der Name Benking von der neben der Strasse befindlichen Bank stammt kann ich nicht sagen. Eines ist jedoch gewiss, ich habe
noch nie so viele Holzstapel und Holzhaufen auf einmal gesehen. Man könnten meinen ganz Benking sei mit Holzschlichten beschäftigt.
Nochetwas ist mir in der 38 Einwohner zählenden Ortschaft Benking aufgefallen.
Sommerzeit hin, Winterzeit her. Das interessiert hier niemanden. Die Benkinger ... die haben noch ihre eigene Zeitrechnung.
Am alten Schupfen, hinter dem mich mein Weg weiter zum Jauerling führt sehe ich diese Highlights plakatiert.
Genug des guten, der Jauerling ist in Sichtweite und der Weg selbst hat sich nicht viel geändert. Zum großen Teil sehr schön angelegt,
oft Natur pur, so wie man sich eine idyllische Gegend eben vorstellt. Nichts desto trotz sieht man aber auch dass einerseits
Bemühungen um den Tourismus da sind, andererseits wohl nicht so gefruchtet haben wie man es sich vielleicht erhofft hat.
Ein klassisches Beispiel ist hier wohl das Naturparkmuseum. Nett gedacht, aber offensichtlich nicht von Erfolg gekrönt.
Verfallene Sitzbänke, leere, verstaubte Vitrinen in denen Tiere und Blumen zu sehen sein sollten.
Ach wie gut, dass es für all das doch eine Versicherung gibt...
Der Jauerling ist mit 960m Höhe die höchste Erhebung der Wachau. Sein Name
entstand aus dem slawischen Wort Javornik, was soviel wie Ahornberg bedeutet.
Heute befindet sich hier eine Sendeanlage für UKW, Richtfunk und TV welche für
den Emfpang in ganz Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, der nördlichen
Steiermark und dem Burgenland, Ostbayern, Tschechien, sowie für die
westlichen Teile der Slowakei und Ungarns, sowie Südpolen verantwortlich ist.
Was man auch kaum für möglich halten würde ist, dass sich hier auch ein kleines
Skigebiet mit einer Flutlichtanlage befindet. Sie soll lt. Prospekt sogar besser als
das Tageslicht sein. Nun, vielleicht denke ich ja nächsten Winter mal daran und
sehe mir dieses Skigebiet näher an. Heute besuche ich vorerst einmal den
kleinen Aussichtsturm neben dem mächtigen Hybridturm.
Das eigentliche Gipfelkreuz am Jauerling steht völlig unbedeutend am Wegesrand.
Ich bin überzeugt, dass es von einigen sicher übersehen wird.
Noch mehr überzeugt bin ich jedoch, dass das
Monument welches mitten im Wald des
960m hohen Jauerlings steht nur die wenigsten
kennen werden.
Vom Jauerling gehe ich dann über eine nicht gerade ansehnliche Mountainbikestrecke weiter zum 947m hohen Dürreck.
Die Gegend hier wirkt recht verlassen. Oft werde ich gefragt ob ich bei solch einsamen Touren nicht auch Angst habe?
Nun, meistens nicht. Hier habe ich mich aber nicht so wohl gefühlt und nachdem ich erst eine Strumpfhose, Socken und später einen
einzelnen Schuh im dichten Wald gefunden habe hat dies heute mein Wohlbefinden in diesem Abschnitt auch nicht wirklich gestärkt.
Ich wandere durch den Naturpark Jauerling Wachau und komme somit zu meinem nächsten Ziel: Thurn
Kurz bevor ich in dieser kleinen Ortschaft bin kann ich auch schon meinen letzten Berg für heute, den Trenning sehen.
Der Wald ist hier schön ausgeschnitten. Die nächsten Markierungen schon von weitem sichtbar.
Am Trenning mache ich eine letzte ausgiebige Rast. Ich genieße diesen wunderbaren Frühlingstag.
links: Burg Oberranna, rechts: durch die Bäume ein Blick zu meinem Ziel nach Mühldorf
Auf vielen langgezogenen Kehren gehe ich vom Trenning nach Mühldorf. Ich habe mir die Zeit gut eingeteilt und habe für die letzten
zwei Kilometer noch eine halbe Stunde Zeit bis ich in die Ortschaft komme. Um 16.26 Uhr kommt pünktlich der Bus der
mich dann noch in mein 5km entferntes Ausgangsziel Spitz an der Donau zurück führt.
Die Runde ist insgesamt 26,5km lang, wobei ich wie schon erwähnt die letzten 5km mit dem Bus gefahren bin.
Bis auf einen kleinen Abschnitt wo der Weg über eine Asphaltstrasse führt ist dies eine zwar lange, aber absolut empfehlenswerte Tour
mit vielen interessanten Abschnitten. Nächstes mal werde ich mir mehr Zeit für die Ruine Hinterhaus nehmen.