Kennt ihr das? Manchmal nimmt man sich etwas vor und freut sich schon darauf...
Und dann - im letzten Moment ändert man einfach alles - und kommt nachher drauf, dass so, alles noch viel schöner war...
Eigentlich hätte ich heute auf den Annaberg fahren wollen, letztendlich wurde es aber dann der Leopoldsberg.
Und gut war es - eine richtige Entscheidung. Denn wichtig ist, dass man Spass und Freude daran hat und nicht wie weit weg es ist.
Ausgangspunkt meine schönen Frühlingstour war heute somit nicht Reith am Annaberg sondern das Kahlenbergerdorf.
Wien
2018
In der Unterführung vom Kahlenbergerdorf zur Donau, fällt mir noch diese Wandmalerei der VS Krottenbachstrasse auf. Sehr schön!
Eine frühlingshafte Tour geht somit zu Ende. Weit habe ich heute nicht nach Hause. Auch das tut mal gut.
Ich wähle von Beginn an die bequeme Variante. Also die anfangs schön angelegten Stiegen und im weiteren Verlauf bis zum
Leopoldsberg die asphaltierten Wege. Ein Pfad führt zum sogenannten Kahlenberggrat - den überlasse ich lieber den “kletterern”.
Es dauert nicht lange und ich bin von einem Blumen- und Blütenmeer umgeben.
Auch die erste schöne Aussicht auf die Donau und die Skyline vom linken Donauufer ist auf Stadtwanderweg 1a ausgezeichnet.
Der Leopoldsberg, ist 425m hoch und liegt am nördlichsten Punkt des gebirgigen Nordrandes des Stadtgebietes Wiens am rechten
Donauufer, steil über dem Strom. Er markiert das nordöstliche Ende des Wienerwaldes und der Alpen insgesamt. Mit dem 5 km
nördlicher gelegenen Bisamberg am linken Donauufer bildet er die sogenannte Wiener Pforte. Seit um 2010 ein Wiener Architekt ein
100-jähriges Baurecht bekam, sind das Burgareal und die Kirche wegen angeblicher „Restaurierungsarbeiten“ nicht mehr öffentlich
zugänglich. Immerhin sehe ich ERSTmals seit dem ich hier war, Arbeiter die tatsächlich etwas in Bewegung bringen könnten.
Vom Leopoldsberg sehe ich nicht nur zur Donau, sondern auch hinüber zum Kahlenberg. Mein nächstes Ziel.
Am Waldseilpark Kahlenberg vorbei, bin ich bald bei der St.Josefs-Kirche angelangt. Hinein darf ich leider nicht, da gerade ein
Gottesdienst in polnischer Sprache stattfindet. Na gut, dann bleib ich halt draussen und genehmige mir eine Cafe auf der Terrasse.
Von zwei Touristen werde ich gefragt, wie sie von hier nach Klosterneuburg kommen - ja, da kenn ich mich aus, da habe ich Heimvorteil.
ich habe hier den Scheitelpunkt meiner kleinen, aber feinen Wanderung erreicht und gehe über die Eiserne Hand wieder hinunter.
In Höhe der Eisernen Hand habe ich einen schönen Rückblick auf Leopoldsberg und Kahlenberg.
Die Heurigen richten schon her - die Saison beginnt am Wochenende - da muss alles fertig sein.
Wer abseits vom Trubel sein will ist hier wohl besser aufgehoben. Ich nähere mich wieder dem Kahlenbergerdorf.
Das Kahlenbergerdorf war bis 1891 eine eigenständige Gemeinde. Seit 1954 ist es ein Stadtteil Wiens am Nordrand des 19. Wiener
Gemeindebezirks, Döbling. Es befindet sich in direkter Nachbarschaft zu Klosterneuburg. Mit dem Bau des Kuchelauer Hafens um 1900
sollte das Kahlenbergerdorf auch von der Schifffahrt profitieren. Er konnte jedoch nie den Stellenwert des Nussdorfer Hafens erlangen.
Als Vor- und Wartehafen für den Hafen Freudenau geplant, war er für viele kleine Schiffe gedacht, jedoch konnte er bis zum Zweiten
Weltkrieg nur Bedeutung für den Holzhandel erreichen. Nach 1945 wurde er zu einem Freizeithafen für Rudervereine und Motorboote.
Am Ende meiner Tour wird mir anhand von Weintafeln noch einiges über die schmackhaften Trauben erzählt....
Ja, wenn man sich das doch nur annähernd merken würde... Na egal, hauptsache er schmeckt. Prost!
Die Erinnerung an die 2. Türkenbelagerung und an das Donaumädchen schließt meine Runde fast ab.
Das Donauweibchen war in der Wiener Sage eine menschenfreundliche Nixe, die durch ihre Schätze des öfteren das Fischervölkchen
an der Donau beglückte, aber in hilfreicher Weise auch vor dem herannahenden Hochwasser warnte, sodass sich Fischer und
Schiffsleute rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten. Die Gestalt weist in ferne Mythenzeiten zurück.
Die römisch-katholische Pfarrkirche Kahlenbergerdorf. Zumindest durch den zweiten Seiteneingang darf man einen Blick hinein machen.
Am Ende meiner Tour lernte ich noch etwas über das Licht im Kahlenbergerdorf.