Die heutige Tour stand schon sehr lange auf meinem Programm.
Ein beeindruckendes Erlebnis welches die Mühen - vorallem im Abstieg - wettmachen. Ausgangspunkt war Radmer an der Hasel.
Es ist gerade 7.00 Uhr früh. Ich bin nicht der Erste hier am Parkplatz, ein paar sind schon vor mir aufgestiegen.
Bei diesem netten Haus beginnt ein Steig durch den Wald. Es geht gleich richtig steil, aber problemlos bergan.
Bald hat man auch schon die untere Schlüsselstelle erreicht. Wer hier Probleme hat sollte besser umdrehen, leichter wird es nicht.
Steiermark
2021
Hat man die mal geschafft, ist man schnell am G`spitzen Stein angelangt. 2 Stunden waren bis hier her angeschrieben. Moderat.
Von hier geht es wieder in einen Wald, schöne Serpentinen lassen mich schnell höher kommen, bis zu dieser Lichtung.
Ab hier komme ich in die Sonne. Heute tut sie ausnahmsweise gut. Es ist extrem nass von den letzten Tagen, rutschig und kühl.
Der Aufstieg von hier auf ca. 1700m bis hinauf auf ca. 2.100m nennt sich Lugauer Plan. Eine schöne steile Flanke, mit zahlreichen
Serpentinen, die sich aber ganz gut gehen lassen. Hier treffe ich auch auf die meisten Wanderer des heutigen Tages. Einige überholen
mich, andere kommen mir bereits entgegen und ein paar sehe ich auch weit oben aufsteigen. Gut so, damit bin ich nicht alleine.
Leider ist mir hier vieles, vorallem im Gesäuse, völlig unbekannt. Dabei ist es hier so wunderschön.
Ich habe Glück und werde von einheimischen über die Berge aufgeklärt. Ich glaube da muss ich öfters her in diese Gegend.
Ach, es ist schon August... die Zeit vergeht so schnell und es gibt noch so viel zu tun..
In die andere Richtung kenne ich schon ein bisschen mehr. Leobner, Zeiritzkampel, die Eisenerzer Alpen, dort war ich schon öfters.
ich nähere mich den letzten Metern des Lugauer Planes.... bevor es danach kurz richtig zur Sache geht. Nicht jeder geht hier weiter,
einige sehen sich den Gipfel lieber aus der Entferung an. Ja, ich kann es verstehen, da heißt es schon volle Konzentration.
Geschafft. Ich stehe auf einen der schönsten Berge der Steiermark, dem Lugauer.
Das Wetter wechselt nun im Sekundentakt, kaum ist mal Sicht, ist es schon wieder vorbei. Es ist Glück mal gute Fotos zu machen.
Die Aussicht ist zu diesem Zeitpunkt wirklich sehr bescheiden. Schade, nur kurz reisst die Wolkendecke mal auf.
Ich halte mich daher am Hauptgipfel nicht allzu lange auf und gehe nun den wohl anspruchvollsten Teil des Weges zu Lugauer II.
Kurz ein Blick hinüber... wahnsinn. so schön. Oft will ich fotografieren, hab aber alle Hände voll zu tun um sicher weiter zu kommen.
Leider, bin ich hier alleine. Niemand will den Übergang gehen. Seile helfen mir, die teils schrofigen, ausgesetzten Stellen zu bewältigen.
Das einfache, schlichte Kreuz am Lugauer II. Das Wetter? Bestens, perfekte Aussicht. Ja, ein bisschen zu früh dran gewesen.
Aber das macht nichts, dafür kann ich hier eine lange Rast machen, die Ruhe und die herrliche Umgebung genießen.
Ein Blick zurück... Am Haupt-Gipfel ist mittlerweilen auch mehr los. Nur hier... ist Stille.
Da oben ist Lugauer II, ca. 30 Minuten gehe ich dort hinüber.
Irgendwie muss ich ja doch wieder talwärts, es sind immerhin 1.600m da hinunter. Alles andere als ein Spaziergang.
Mein Tipp: Früh weggehen und viel zum Trinken mitnehmen. Es sind 1.400m hinauf und 1.600m hinunter.
Ich würde jederzeit wieder gehen, ein besonderer Reiz muss es wohl im Winter sein.
Wie kommt man zurück zum Ausgangspunkt? Taxi, zweites Auto, oder mit bisschen Glück wird man von jemanden mitgenommen
Beim Schoderkreuz könnte man nach Hieflau absteigen. Da sollte es weniger Geröll sein, dafür mit 1.800Hm noch weiter.
Ich muss aber nach Radmer. Das heißt, jetzt geht es erst richtig los im Schotter... Das kann man nur lieben oder hassen.
Eine regelrechte Rutschpartie ist es da hinunter gewesen. Über Stock und Stein muss man mit gut 800Hm rechnen bis es erdig wird.
Dann geht es aber gut dahin, teils auf verwachsenen Pfaden, teils auf Forststraßen. Hier noch ein Blick hinauf... Schön war es!
