12.Mai 2019 Muttertag. Für jene die noch Mutter und Kinder haben natürlich ein besonderer Tag, für die Anderen ein Tag wie jeder.
Ich wollte diesmal nicht planen und so schloss ich mich einer kleinen Gruppe an, die eine längere Tour am Programm hatte.
In Schottwien, tief unter der Autobahnbrücke der S6 ging es los - unser erstes Ziel war Maria Schutz.
Niederösterreich
2019
Zum Abschluss noch ein DANKE an die kleine Gruppe und dem Organisator! Hat Spaß gemacht, war eine lange, teils steile,
anstrengende Runde, mit insgesamt 23km und etwas über 1.500 Höhenmeter. Werde mich sicher wieder mal gerne anschließen.
Schottwien ist eine Marktgemeinde mit knapp 72% Waldanteil. Das Markanteste an dieser Ortschaft ist aber sicher nicht der Wald,
sondern die 130m hohe und 220m lange Spannbetonbrücke die in den Jahren 1986 bis 1989 errichtet wurde. Seitdem liegt der Markt
weit abseits des Transitverkehrs über den Semmering, der früher mitten durch die Ortschaft rollte. Ob das jetzt gut aussieht, die
Lebensqualität sich hier verbessert hat, sei dahingestellt. Offen gesagt sieht alles verlassen aus und wenn man die Entwicklung der
Bevölkerungszahlen sich genauer ansieht, so muss man feststellen, dass sich diese von 1.200 auf etwas über 600 sich fast halbiert hat.
Durch den Regen der letzten Nacht, ja der letzten Tage, sind die Wiesen sehr aufgeweicht aber satt grün. Das sieht gut aus.
Schnell sind wir in Maria Schutz, dort geht es gleich auf den steilsten Abschnitt des Tages - den Gebirgsjägersteig.
760Hm hat dieser Steig - ja da geht es ganz schön hinauf. Die kleine Gruppe ist trotz der Steilheit gar nicht so weit auseinander. Toll!
Die “Schlüsselstelle” der Tour - der Schnee in einer der letzten Kehren vor der Pollereshütte. Mehrmals kreuzt der Weg die alte
Schneise des ehemaligen Sesselliftes. Heute dient sie nur mehr dazu, um einen Tiefblick nach Schottwien zu haben.
Der Sonnwendstein ist ein 1.523m hoher Berg im Semmeringgebiet nahe der steirisch-niederösterreichischen Grenze.
Bis 2005 gab es hier zur Pollereshütte einen Sessellift der aber wegen nicht erfüllbarer behördlicher Brandschutzauflagen geschlossen
werden musste. Von der Pollereshütte erreicht man in wenigen Minuten den Gipfel, wo man eine 1935 errichtete Kapelle mit
künstlerisch wertvollen Glasfenstern findet. Diese wurde als Gedenkkapelle für die bei einem Autounfall tödlich verunglückte Frau von
Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg, Herma, gebaut. Leider ist die Kapelle heute geschlossen. Warum? Diese Frage stelle ich mir oft.
Bei meinem letzten Besuch mit meiner Freundin, hier im Winter 2016 bei viel mehr Schnee, war die Kapelle ebenfalls geschlossen.
2018 war ich alleine hier, das Wetter auch nicht das allerbeste, aber dafür sah ich die Kapelle von innen.
Fast geschlossen ist auch die Wolkendecke die unsere Sicht zu Rax, Schneeberg, etc. leider etwas beeinträchtigt.
Regen, Wind, einladend ist das hier nicht - wir ziehen uns in die Pollereshütte zurück, wo wir nach einer Pause gut gestärkt
einen Abstecher zum Erzkogel machen und danach den Abstieg zum Kummerbauerstadl in Angriff nehmen.
Auch am 1.504m hohen Erzkogel gab es fast keine Aussicht... und das sollte sich heute auch nicht mehr viel ändern.
Echt flott waren wir auf rutschigen Terrain in 45 Minuten ca. 500m tiefer. Rechts hinter dem alten Lifthaus - der große Otter.
Über 200 Besucher kommen am Muttertag zum Kummerbauerstadl, egal ob Regen oder Sonnenschein erzählt mir der Wirt.
Wir haben Glück und haben einen kleinen Tisch für eine kurze Kaffeepause und zum Trocknen, bevor es auf den großen Otter geht.
Die Sicht ist Null und so ist es nicht verwunderlich, dass wir auch gleich wieder auf der anderen Seite abwärts nach Schlagl gehen.
Die einfache Forststraße hinunter, in Schlagl links etwas Aufwärts zur neu renovierten Schanzkapelle.
Wie es oft in den späten Nachmittagstunden ist - die Wolken verziehen sich ein wenig - hier vor uns Schlagl und der Graßberg.
Über das Himmelreich, noch hoch über der Autobahnbrücke sehen wir zur Burg Klamm bei Schottwien.
Laut hört man die Autos auf der S6 von hier. Sobald man jedoch unter das Brückenniveau kommt, ist es wie verstummt.