Nach längerer Zeit bin ich heute wieder entlang des Wiener Neustädter Kanal mit dem Rad gefahren.
Ausgangspunkt war wie schon vor zwei Jahren der Bahnhof von Hennersdorf, der gerade umgebaut wird.
Niederösterreich
Nicht nur der Bahnhof wird erneuert. Auch die Bahnstrecke der Pottendorfer Linie wird umgebaut. Die Fahrt nach Wiener Neustadt
entwickelt sich somit zu einer Endlosfahrt. Da kann ich gut verstehen dass die Leute lieber mit dem Auto fahren. Irgendwann komme
ich dann auch am Endbahnhof an, wo es mir - wie schon damals - nicht leicht fällt, zum Wr.Neustädter Kanal zu finden.
Es ist 9:40 Uhr. Die Fußgängerzone ist noch recht leer. Nach einigemale Fragen komme ich auch zum Kanal.
Der Wiener Neustädter Kanal ist ein im Erzherzogtum Österreich unter der Enns 1803 in Betrieb genommener und bis auf 63 km Länge
erweiterter künstlicher Wasserlauf, auf dem vor allem Holz, Ziegel und Kohle aus dem Raum südlich der Donau nach Wien transportiert
wurden. Da spätere, private Eigentümer vorrangig Bahnprojekte verfolgten und wichtige Teile des Wasserweges zur Bahntrasse
umwidmeten, ging die Kanalschifffahrt ab 1879 stark zurück und hörte noch vor dem Ersten Weltkrieg ganz auf.
Am Stadtrand von Wr.Neustadt finde ich dann den “richtigen Weg”. So habe ich ein wenig die Stadt kennen gelernt.
Neben Gütern wurden auch Personen transportiert. So verkehrte dreimal in der Woche ein „Lustschiff“ von Wien nach Laxenburg, das
als Kaiserresidenz (Schloss Laxenburg) und des großen öffentlichen Parkes wegen, Interesse weckte. Zur Zeit der Herbstmanöver
wurde täglich gefahren und dabei bis zu 80 Personen pro Kahn transportiert. Man zahlte für die Hin- und Rückfahrt 36 Kreuzer.
Aufgrund der langen Fahrzeit erlosch das Interesse an dieser Unterhaltung in den 1830er Jahren.
Noch einmal über die Autobahnbrück, danach nach Biedermannsdorf und Achau. Von dort ist es nicht mehr weit und nach
über 50km bin ich wieder in Hennersdorf angelangt. Schön war es - im Herbst die die Tour durch die Weingärten sicher lohnender.
Beim Rohrfeldteich würde mich interessieren was passiert, wenn ich beim Eislaufen einbreche...
Werde ich dann gestraft, weil ich dadurch verbotener weise gebadet habe?
Die Unterführung bei Guntramsdorf
Auch bei Gumpoldskirchen - im Hintergrund der Vierjochkogel - ist das Wasser nicht reiner...
Noch ein Blick zum Hechtteich, dann geht die Fahrt weiter entlang des Kanales
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Von den idyllischen Teichen fahre ich zum Wasserschloß in Kottingbrunn.
Beim Karpfenteich genieße ich die Stille. Kein Mensch weit und breit. Ein herrliches Bild hier.
Von den 50 Schleusen, sind heute noch 40 Schleusen in Betrieb. Wie regulieren insgesamt eine Wasserhöhe von 86m
Brücken in allen verschiedensten Arten über den Kanal. Hier ist endlich ein bisschen Schatten. Das tut gut.
Kasernengelände Großmittel und die staubige Angelegenheit beim Zementwerk Wopfing.