Niederösterreich
Im November  auf den Novembergrat
Wind, Regen, Schneefall, all das ist für einen Novembertag eigentlich normal. Für heute war es von der Wetterfröschen wieder mal so angesagt - und.... hat zu einem kleinen Teil auch zugetroffen. Es war maximal ein Lüfterl, es hat geregnet und der Schnee wird bei diesen warmen Temperaturen wohl noch einige Zeit auf sich warten lassen. Dennoch, wer geht mit mir bei so einem unsicheren Wetter überhaupt bei der Türe hinaus? Mein Freund Leopold hat mir heute die Ehre erwiesen und mich bei dieser netten Tour begleitet.
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Auf Grund der schlechten Wetterprognose waren wir schon zeitig dran. Nur wenige Minuten nach 7 Uhr starten wir von der Ortschaft Schneebergdörfl vorerst in Richtung unterer Schneidergraben. Im Wald ist es noch ein wenig dunkel, es ist bewölkt und relativ mild.
Der untere Teil des Schneidergrabens ist alles andere als einfach zu begehen. Das Geröll macht schnell müde.
Die lezten Meter bevor der nördliche Grafensteig erreicht ist. Dieser und der südliche Grafensteig ergeben eine Runde rund um den Schneeberg. Nach einer kurzen Rast geht es zwar stetig auf und ab weiter, aber doch wesentlich einfacher als der erste Anstieg.
Wir begeben uns nun auf den steilen, felsdurchzogenen Anstieg des Novembergrates.
Bei jedem Schritt wird genau geschaut wo man hinsteigt. Für Spässchen ist hier kein Platz. Das Wetter ist nach wie vor recht passabel. Die Wolken kommen zwar tiefer, hin und wieder kommt mal eine Windböe auf uns zu, aber es ist mit +10° noch immer relativ warm.
Die Orientierung am Novembergrat ist nicht schwer. Ja oft gibt es sogar zuviele Punkte, Striche, von alten und neuen Markierungen.
Der Tiefblick zum Schneebergdörfl, Knipflitz, bis Puchberg am Schneeberg. Eine Zeit lang rätseln wir wie so mancher Berg den wir hier sehen geheißen hat. Sicher ist, dass wir auf allen oben waren, aber genau zuordnen konnte ich sie erst zu Hause.  
Im oberen Teil des Novembergrates beginnt es dann leicht zu regnen.
Das Regengewand ist schnell übergezogen. Auf der Hochfläche weht der Wind stärker, der Regen hat zugenommen, aber es ist alles andere als ein Wettersturz in Sichtweite. Wie so oft liegen die Wetterfrösche mit den Prognosen (zum Glück) weit daneben.
Weit und breit kein Mensch in Sicht... Während Leopold dies normal fand, war ich schon sehr überrascht dass wir heute am Schneeberg keinen einzigen Wanderer angetroffen haben. Also dass ich wirklich alle von der schlechten Wetterprognose abhalten ließen hätte ich mir nicht gedacht. Da sieht man wieder wie manipulativ doch die Menschheit ist. Irgendwie stimmt mich das traurig. Der Ausblick ist bedingt durch den Regen nicht mehr so gut. Das macht aber nichts, den kennen wir ja schon zur genüge.
Damböckhaus, Fischerhütte - natürlich haben auch diese alle geschlossen. Genug verdient, wohl aber auch die Pause verdient. Das Kreuz am Waxriegel ist auch während der menschenleeren Zeit zur Besichtigung freigegeben. Ob es auch hier in Zukunft zusammenlegbare Kreuze geben wird die nur bei einer gewissen Anzahl an Besuchern aufgestellt werden? Und das gegen Gebühr?
Wie leicht man im Nebel tatsächlich die Orientierung verlieren kann haben wir beim Abstieg vom Waxriegel zum Blickplatz Elisabethkirche erlebt. Obwohl Leopold und ich das Gebiet sehr gut kennen sind wir kurzfristig nach NW anstelle nach SO abgestiegen. In dem Fall war es völlig egal und wir haben auf der Forststrasse unser Missgeschick wieder korrigiert. Im Regen und Nebel die Fischerhütte und in weiterer Entfernung kurz einmal ein Blick zum Krummbachstein, wo ich vorige Woche mit Sylvia bei strahlenden Sonnenschein war. ich bin überzeugt dass auch dort heute niemand sein wird.
“Blickplatz” Elisabethkircherl.... “Wiener Alpenbogen”... was es hier alles für neue Bezeichnungen gibt.
Der Regen wird stärker und so entschließen wir uns wieder den Weg ins Tal anzutreten. Nachträglich gesehen hätten wir schon das Klosterwappen mitmachen können, Zeit wäre genug gewesen und der Regen hat schon bald wieder nachgelassen, bzw. sogar aufgehört. Nachher weiß man immer alles besser, auch das unsere Wanderstöcke gerade bei dem Wetter hier sicher kein Nachteil gewesen wären. Wir haben sie im Auto gelassen weil wir sie am Novembergrat eher als Handycap betrachtet haben.
Ein kleines Hoppala von Leopold hinterließ zum Glück nur blaue Flecken. Die nassen Steine sind beim Abstieg doch recht rutschig. Die Tour weißt knapp 1.200Hm auf und ist ca. 12km lang. Einmal mehr haben wir gesehen - es gibt kein schlechtes Wetter.
Über die sich schon im Winterschlaf befindliche Buchtelstation Baumgartner steigen wir in knapp 1 Stunde über das Mieselbachtal ab.
1: novembergrat.htm