Heute erzähle ich von einer netten Wanderung von Nussdorf über den Kahlenberg auf den Leopoldsberg.
Nein, das war nicht mein ursprüngliches Ziel, aber als hätten wir mit den Beschränkungen von COVID 19 nicht schon genug,
so gab es gestern noch den schrecklichen Terroranschlag in der City von Wien, welcher heute früh den Verkehr lahm legte.
Es war schlicht nicht möglich die Stadt zu durchfahren und ins Grüne zu kommen, sodass ich in Nussdorf halt machte.
Ich änderte meinen Plan und ging von hier neben wunderbaren Weingärten in Richtung Kahlenberg.
Wien
2020
Die Kahlenbergbahn hatte ihren Ausgangspunkt in der Station Nussdorf, heute an der Wendeschleife der Straßenbahnlinie D gelegen.
Von dort verlief sie westwärts, auf der Trasse liegt nunmehr die Zahnradbahnstraße und weiter entlang des Schreibbaches.
Ab dem Grinzinger Steig nahm die Bahn einen nordwestlichen Verlauf und erreichte beim Mukenthalerweg die Station Grinzing
und danach beim Krapfenwaldlbad die Station Krapfenwaldl. Diesen Weg bin ich heute nachgegangen, vorbei an der Beethoven-Ruhe.
Nein, am Grinzinger Steig braucht man kein Klettersteigset. Kurios, die fixe Halteverbotstafel die nur an EINEM Tag im Jahr gilt.
In den Weingärten der “Club der Grinzinger” sind ein paar bekannte Namen zu lesen.
Während über Wien noch ein paar Nebelschwaden liegen, ist es beim geschlossenen Krapfenwaldlbad sonnig.
Ich habe hier keine Sorgen mit den Abstandsregeln... ich bin heute ziemlich alleine unterwegs.
Das Krapfenwaldl wurde 1923 als Sonnen- und Luftbad mit großem Schwimmbecken (33 mal 12 Meter) eröffnet. Der Bau der
Höhenstraße (1935) trug zur größeren Beliebtheit des Krapfenwaldlbads bei. Das Bad wurde am 29.Mai1952 nach einer Erweiterung
neu eröffnet (Fassungsvermögen 4.500 Personen, Gesamtfläche 44.000 m²). Es zählt zu den schönsten Freiluftbädern Wiens.
Vom Krapfenwaldl bog die damalige Zahnradbahn nach Nordwesten ab und erreichte nach einem Linksbogen die heutige Höhenstraße,
die in diesem Abschnitt die Trasse der Zahnradbahn benutzt. In einer langgezogenen Rechtskurve querte die Bahn den Schreiberbach
knapp unterhalb seiner Quelle und drehte danach nach Osten, wo sie die Endstation Kahlenberg erreichte. Bis 1876 lag diese vor der
letzten Linkskurve der heutigen Höhenstraße, 1876 wurde die Bahn noch eingleisig bis zum Gipfel (Sender Kahlenberg) verlängert.
Mein Weg führt mich zur Schönstatt. “Kraft tanken und zur Ruhe kommen, inmitten der wundervollen Natur des Wienerwaldes”
Das ist der Slogan, mit dem hier im geistlich-spirituell geführten Tagungs- und Erholungszentrums geworben wird.
Beim Kircheneingang: Die Quelle des lebendigen Wassers... ein eigenartiges Weihwasserbecken welches ich so noch nie gesehen habe.
Die 22m hohe Stefaniewarte wirkt neben dem riesigen Funkturm am Kahlenberg direkt klein dagegen.
An klaren Tagen - und wenn sie mal geöffnet ist - hat man hier einen Blick bis zum ca. 70km entfernten Schneeberg.
Die Kirche St. Josef ist eine römisch-katholische Filialkirche der Pfarre Kahlenbergerdorf auf dem Kahlenberg im 19. Bezirk.
Die Aussicht von der Terrasse des Kahlenberges ist heute recht gut. Es herrscht stille.... ich fühlte mich selten so alleine hier.
Die wenigen Kioske die offen haben.... gähnende Leere. Ich gehe vorbei am Waldseilpark und weiter zum Leopoldsberg.
Viel treffender hätte man den Namen des Pacours (rechts) nicht nennen können...
Vom Leopoldsberg gehe ich über den sogenannten “Nasenweg” hinunter ins Kahlenbergerdorf und von dort entlang der Donau zurück
nach Nussdorf. Die heutige “einsame” Runde war 15km lang und hat mir recht gut gefallen. Auch Wien hat seine Schönheiten.