1000er NÖ
Gestern war ich mit meinen Freunden Herbert und Leopold am Schlageck und eigentlich sollte ich danach zum Annaberg aufbrechen.
Dem war aber nicht so und somit habe ich meine Tourenplanung geändert und bin in Schwarzau im Gebirge geblieben.
Übernachtet habe ich beim Bacherlwirt. Zu dem gibt es nicht viel zu sagen. Sehr herzliche Wirtsleut die sich ja wirklich bemühen,
aber es ist schon recht rustikal. Trotz abendlicher 9° Aussentemperatur gibt es kein Warmwasser und um diese Jahreszeit schon gar
keine Heizung. Die Wirtin erzählte mir: Dass ist bei den Mariazellwanderer nicht nötig, die legen sich eh gleich mit`n G`wand ins Bett.
Nun, das tat ich nicht und ich suchte nach der erfrischenden Dusche mein Heil in Tee mit Rum... Naja, zumindest der war warm.
Bei all den Nachteilen hatte dies aber auch seinen Vorteil. Als ich in der Früh aus dem Fenster sah hatte es Null Grad. Das heißt der
Unterschied zwischen Zimmer und draussen waren nicht mal 10 Grad. Das ist toll. Nichts wie hinaus in die Natur.
Ich fuhr mit dem Auto ein kleines Stück bis ins hintere Preintal. Am Weg dorthin hatte ich auch schon einen schönen Blick zu meinem
heutigen Ziel - dem Ochsenriegel der schon in der Sonne war. Beim Ausstieg im schattigen Preintal hatte es schon unter Null Grad. Brr.
Dies ermöglichte mir aber diese wunderbaren Bilder. Das Spinnennetz hat mir besonders gefallen.
Der Aufstieg zum Ochensriegel war steil. Ja, viel steiler als ich dies erwartet habe. So wurde mir schnell warm und die Winterjacke war
bald wieder im Rucksack verstaut. Im März 2012 war ich schon einmal hier in der Nähe. Am Kuhriegel, da habe ich den Aufstieg über
die Preinmühle genommen, der kam mir bei weitem nicht so steil vor.
Nach knapp 1 1/2 mühevollen Stunden bin ich am Kamm angelangt. Es war wieder ein herrlicher Tag und die Aussicht in alle
Himmelsrichtungen einfach sensationell. Ich denke mir hier oft wie glücklich und dankbar ich sein muss, dass ich dies so erleben darf.
Viel zu oft vergisst man dabei dass dies alles nicht so selbstverständlich ist... Hier der wunderbare Ausblick von links nach rechts:
Perschkogel, Schwarzauer Gippel, Preinecksattel, Preineckkogel, Bärenköpfl, Mistelbacher Höhe, Obersberg.
Der Herbst zeigt sich von seiner schönsten Seite. Das bunte Laub, die gelben Nadeln der Lärchen, die Sonnenstrahlen,...
Ein Gipfelbild am 1.410m hohen Ochsenriegel. Dahinter ist der Große Sonnleitstein.
Bei meinem weiteren Weg zum 1.594m hohen Lahnberg begleitet mich in der Sonne während sich im Tal hartnäckig der Nebel hält.
Der Weg am Kamm ist schön, einfach und ich genieße den wunderbaren Herbsttag.
Selbst eine Latschengasse ist hier ausgeschnitten. Das ist ja schon Luxus pur hier.
Auch vom Gipfel des Lahnberges ist die Aussicht heute grandios. Links zum Göller und dahinter der Ötscher. Rechts zum Donnerkogel.
Ein kleines Gipfelkreuz am Lahnberg ist schnell gebastelt und ich genieße die unendliche Stille und Schönheit der Natur.
Beim Abstieg verwechsle ich durch meine Unkonzentriertheit kurzerhand den Bergrücken. Ich lasse mich von der Umgebung zu sehr
ablenken. Foto hier, Foto da - was taten wir als es noch keine Digicam, kein GPS gab? Wieso kamen wir Abends trotzdem zu Hause an?
Links: Mitterberg, Zwieselmauer, Kuhschneeberg, Schneeberg. Rechts Freudentaler Mauer, Handlesberg, Lange Wand.
Noch ein Blick zurück über den Kamm von Ochsenriegel, Kuhriegel, Mitterberg, Zwieselmauer und dahinter der Schneeberg.
Bergab entscheide ich mich meist über den Bergrücken. Diesmal dürfte das die schlechteste Variante gewesen sein. Vermutlich wäre es
im Lahngraben besser gegangen. Die Steilheit am Rücken war mehr als grenzwertig und ich war froh alleine da hinunter zu müssen.
Auf der Nordseite wurde es gleich bedeutend kühler und ich kam sogar zu kleinen Schneeresten aus den letzten Tagen.
Durch die schlechten Lichtverhältnisse an der Nordseite sind meine Bilder leider sehr mangelhaft geworden. Ich war froh nach über
einer Stunde wieder im Tal zu sein. Gerne werde ich im kommenden Winter den Weg über den Lahngraben ausprobieren.
Für die nur knapp 8km und 900 Höhenmeter brauchte ich 4 Stunden reine Gehzeit.