Steiermark
Winter auf den Pfaffen
Heute habe ich mit Sylvia eine Tour vom Feistritzsattel über den Harterkogel zu den beiden Pfaffen gemacht. Diese Tour kannte ich bislang nur teilweise, einmal bin ich vom Pfaffensattel nach Rettenegg gegangen und einmal bin ich mit Sylvia vom Hirschenkogel hier her auf den Feistritzsattel gekommen. Von hier zu den Pfaffen war also was neues und wir hätten uns gar keinen schöneren Tag dazu aussuchen können. Über Nacht hat es gut 10cm Neuschnee gegeben und so wurden wir erstmals in diesem Winter vom Schnee überrascht. Der Parkplatz am Feistritzsattel war heute fast leer und die Sonne begrüßte uns bei +1° ...welch herrlicher Tag!
Anfangs noch kurz über einen alten Güterweg musste Sylvia schon das erste mal auf mich warten. Kurz danach beim schönen Kreuz am Feistritzsattel wurde schon der nächste Stopp gemacht. Heute erzeugten wir jede Menge an Fotomaterial für meinen Bericht.
Der du die Wälder färbst, Sonniger, milder Herbst, Schöner als Rosenblühn Dünkt mir dein sanftes Glühn. Nimmermehr Sturm und Drang, Nimmermehr Sehnsuchtsklang; Leise nur atmest du Tiefer Erfüllung Ruh. Aber vernehmbar auch Klaget ein scheuer Hauch, Der durch die Blätter weht, Daß es zu Ende geht.
Wanderer trafen wir heute wie so oft keine an. Dafür waren die Schneegeister wieder alle da. Hier rechts unten der schlafende Wächter.
Es war heute ein Wechselspiel aus Nebel und Sonne. Hier konnten wir die warmen Sonnenstrahlen genießen.
Das Kreuz vom Harterkogel steht nicht am höchsten Punkt, daher habe ich es bei meiner letzten Tour übersehen. Heute kann ich das Versäumnis nachholen und dokumentiere es dafür gleich doppelt.
Kurz nach der Anhöhe des Harterkogel ist es kurzfristig mit dem Sonnenschein vorüber. Dichte Wolken begleiteten uns und machten uns auch nicht viel Zuversicht, dass sich das heute nochmals ändern könnte. 
Wir nähern uns dem Großen Pfaff mit 1.555m dem höchsten Punkt unserer heutigen Tour.
Sylvia ist schon fast am Gipfel, während ich noch die letzten Kehren vor mir habe. Und man glaubt es kaum, die Sonne kehrt zurück.
Während auf der einen Seite die Wolkendecke tief herunten ist, macht es auf der anderen Seite für kurze Zeit auf.
Waldgeister, Schneegeister, Waldschrat und andere Fabelwesen streunen in dieser schönen Landschaft umher, ja sogar ein Brockengespenst haben wir heute gesehen, dazu aber später mehr.
Unmittelbar vor dem Gipfelkreuz werden wir heute reichlich belohnt. Wie aus dem Nichts kommt die Sonne hervor, schenkt uns minutenlang fantastische Ausblicke in (fast) alle Himmelsrichtungen und lädt uns zu einer sonnigen Gipfelrast ein.
Alois Günther-Haus am Stuhleck
Hochwechsel
Ein gutes Jausenbrot, Hugo und der letzte Zirbenschnaps verleihen uns zwar keine Flügel, aber gibt uns Kraft für den weiteren Weg.
Klosterwappen Fischerhütte Waxriegel Elisabethkirche Schwarzriegel
Noch ein besonderes Naturschauspiel tat sich unmittelbar vor unserem Abstieg auf. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so einen kleinen halbkreisförmigen Regenbogen gesehen zu haben. Mittlerweilen wurde ich von meinem Freund Leopold aufmerksam gemacht, dass das kein Regenbogen war, sondern eine reine optische Täuschung welches man Brockengespenst nennt. “Wenn der Schatten des Beobachters auf eine Nebel- oder Wolkenschicht fällt, wird der Schatten nicht durch eine feste Fläche abgebildet, sondern durch jeden Wassertropfen des Dunstes einzeln. Dadurch kann das Gehirn den Schatten nicht stereoskopisch sehen und überschätzt die Größe deutlich. Durch Luftbewegungen bewegt sich der Schatten, selbst wenn der Beobachter still steht. Dieses scheinbar eigene Wesen kann zudem schweben, ohne sichtbaren Kontakt zum Boden zu haben. Die anderen physikalischen Bedingungen auf dem Berg, kühle und feuchte Luft, Stille, sowie die fehlende Orientierung durch mangelnden Weitblick und fehlende Nachbarberge, verstärken den subjektiven Eindruck der scheinbaren Existenz eines Gespenstes.“ Der Name Brockengespenst kommt davon, weil dieser opitsche Effekt zuerst auf den Brocken (mit 1.141m der höchste Berg im Norden Deutschlands) beobachtet und beschrieben wurde.  
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Das nächste Ziel war der kleine Pfaff mit 1.539m und gleichzeitig der Scheitelpunkt unserer Pfaffentour.  Eines kann ich hier schon sagen - wir sahen heute keine Sonne mehr. Aber wen macht das schon was? Nach all den wunderbaren Erlebnissen die wir heute gehabt haben, konnte uns auch der nun teilweise doch recht stark einsetzender Regen nichts anhaben. 
Es war eine weise Entscheidung unsere Gipfelrast am Großen Pfaff zu halten. Hier am kleinen Pfaff “pfiff” uns der Wind entgegen und wir waren froh, wieder etwas weiter in die Niederungen zu kommen. Jetzt begann die spannende Suche nach dem Kardinal-Nagl-Steig. Davor wurde aber noch in Formel 1-Tempo von Sommer- auf Regenkleidung gewechselt.
Mittels Karte, GPS und über einige umgestürzte Bäume haben wir auch den sehr schön angelegten Kardinal-Nagl-Steig gefunden.
Auf der Südspitze des schönen, immer gut sichtbaren Steiges lag gar kein Schnee. Erste Ermüdungserscheinungen machten sich bemerkbar. Hier hat ein Vitaminstoss gefehlt... Sylvia gefällt das und wartet geduldig bis ich nachkomme.
Es ist mittlerweilen 14 Uhr geworden. Durch den Regen und Nebel erscheint es uns als ob es 16 Uhr wäre. Besonders gefallen hat uns dieser Wurzelstock. Bei genauerer Betrachtung sieht er wie eine liegende Gemse aus. 
Noch einmal geht es ein paar Minuten bergauf. Der Verbindungssteig zwischen zwei Forststrassen lässt sich nur schwer finden, daher müssen wir kurzfristig durch die Büsche. Das ist für Sylvia kein Problem, sie ist mit mir schon ganz anderes gewöhnt. *lach*
An der Pfaffenalm vorbei, kommen wir nach insgesamt 5 Stunden wieder an unseren Ausgangspunkt zurück. Sylvia und ich haben schon sehr viele gemeinsame Touren gemacht. Viele wunderschöne, einige gute und zwei/drei schlechte. Aber diese heutige Wanderung war für mich eine der Stimmungsvollsten, an die ich mich wohl noch sehr lange zurückerinnern werde. Auf den 12,2 km haben wir knapp 500 Höhenmeter bewältigt, aber genaugenommen zählte das heute nur für die Statistik.
Zum Abschluss hier noch ein Kommentar in eigener Sache: Immer wieder werde ich gefragt oder angeschrieben, wie ich zu diesen wunderbaren Aufnahmen komme. Ich will daher an dieser Stelle einmal erwähnen, dass bei gemeinsamen Touren mit Sylvia ein großer Anteil der Aufnahmen von ihr ist. Die verschiedenen Betrachtungsweisen zu den Fotomotiven ermöglichen es mir erst daraus einen möglichst interessanten und informativen Bildbericht für meine Homepage zu gestalten. Daher an an dieser Stelle liebe Sylvia ein herzliches DANKESCHÖN dafür.
1: pfaffentour.htm