In Ybbsitz war ich zu unrecht schon sehr lange nicht mehr (zuletzt 2011). Dabei ist es hier so schön.
Heute bin ich wieder mal in diese tolle Gegend gekommen und habe einen etwas nebelverhangenen, aber tollen Bergtag erlebt.
Beim Fahrngruberhammer stelle ich mein Auto ab und gehe bei Minus 1 Grad und teils eisigen Straßen in Richtung
Haselsteinhof. Von dort weiter bis zur Haselsteinerwand. Wie man sieht - anfangs noch viel Schatten und leider auch Nebel.
Niederösterreich
2018
Da es doch recht frisch ist, bin ich recht flott unterwegs. Kurz macht der Nebel die Haselsteinwand frei - eine Seltenheit heute.
Es ist heute gar nicht so einfach zu gehen. Einmal ist es glatt, dann tief morastig. Schnell ziehe ich meine Grödeln auf, das passt.
Auf der Haselsteinwand steht ein großes Kreuz. Den ersten Tiefblick nach Ybbsitz habe ich aber erst kurz danach.
Der weitere Weg führt mich zur Prochenberghütte und zur dortigen Aussichtswarte.
Ab hier wird der Schnee deutlich mehr und hin und wieder kommt sogar erstmals ein wenig die Sonne zum Vorschein.
Am Prochenberg steht diese zum 125jährigen Jubiläum errichtete Aussichtswarte.
Und die Ausblicke von hier... ich denke da braucht man nicht vieler Worte dazu - einfach nur fantastisch.
Dürrenstein
Ebenstein
Lugauer
Ybbsitz
Kurzfristig ziehen wieder Nebelschwaden durch... unter mir die Prochenberghütte.
Irgendwann muss ich leider wieder runter. Einige Wanderer sagen mir - da hättest früher aufstehen müssen, am Morgen war es klar.
Ja, das weiß ich jetzt auch - aber ich habe halt leider einen längeren Anfahrtsweg. Macht nichts, ich bin auch so sehr zufrieden.
Kreuzkogel
1.123m
Dass die Hütte geschlossen hat, spielt keine Rolle. Ich mache es mir nahe dem Kreuz in der Sonne etwas gemütlich.
Leider hält dies aber nicht lange, denn der Nebel wird dichter und die wärmenden Strahlen verlieren an Intensität.
Spitzmauer
Großer Pril
Haller Mauern
Auch hier am Prochenberg lassen die wärmenden Sonnenstrahlen nach. Im mache mich auf den Weg hinunter nach Mitterlehen.
Ein letzter Blick nach Ybbsitz - da ist unten zur Zeit mehr Sonne. Hier sieht es im Moment eher Mystisch aus.
Am Weg nach Mitterlehen kommen mir noch einige Wanderer entgegen. Generell habe ich selten noch so viele Menschen auf einer
Tour gesehen wie heute. Für das, dass es hier keinen Lift, keine offene Hütte gibt - und das Wetter ja nicht so toll ist bin ich überrascht.
Der Weg nach Mitterlehen und weiter bis in die Noth ist bedingt durch die Schneeschmelze gar nicht so einfach. Vorsicht Rutschgefahr!
12km und 750 lohnende Höhenmeter war diese Tour lang. Auf jedenfall sehr empfehlenswert!
Ich nähere mich wieder meinem Ausgangspunkt, dem Fahrngruberhammer.
Für den Niedergang der Kleineisenindustrie in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts macht man auch die vermeintlich rückständige
Arbeit der Schleifer verantwortlich. Aus Mitteln der Kaiser Fraz Josef-Jubiläumsstifung wurde 1893 an dieser Stelle eine Musterschleife
erbaut. Auch sie erfüllte jedoch die Erwartungen trotz neuer Arbeitsmethoden nicht und wurde 23 Jahre danach eingestellt.
Nicht unweit der Hütte steht ein Gipfelkreuz. Das ist aber nicht das Kreuz vom Prochenberg, sondern dieses steht am Kreuzkogel.
Die Prochenberghütte ist übrigens die älteste Alpenvereinshütte in Niederösterreich. Diese wurde am 16.7.1888 von der AV-Sektion
Waidhofen/Ybbs eröffnet. Zum Vergleich: die Edelweisshütte am Schneeberg wurde erst 1934 erbaut! Heute ist sie geschlossen.
Auf der sogenannten “alten Eisenstraße” komme ich noch an so mancher Sehenswürdigeit vorbei. Hier sollte man sich wirklich die
Zeit nehmen und sich das Eine oder Andere noch in Ruhe ansehen. Zu wenig Zeit habe ich heute für den Tannhäuser Steig. Der soll
nämlich zu zwei Höhlen führen, die sich oberhalb der Bauernschrottmühle am Südwestabhang des Prochenberges bei Ybbsitz befinden