Heute erreichen wir mit dem Ramoljoch den höchsten Punkt unserer Wanderwoche in Tirol. Genau 3.210m sind wir zwischen
Obergurgl und Vent. Um diese beiden Orte aber überhaupt verbinden zu können, müssen wir schon früh morgens mit dem Bus
erstmal von Sölden nach Obergurgl fahren. Dort ist noch alles im Schatten, und auch kaum nennenswertes zu fotografieren.
Daher machen wir gleich mal einen Sprung eine Stunde vorwärst. Ach, da ist schon Sonne, Kühe, Almen, ja, das gefällt uns.
Ötztal/
Tirol
Schon einiges zurück Obergurgl und auf der anderen Seite der Gurgler Ache der Hanger mit 3.020m
Für uns war es nicht nur die Längste Tour mit 16km und 1.400Hm, sondern auch eine der schönsten Touren in dieser Woche. Nach
neun Stunden war wir in Vent angelangt - und den Bus, den erreichten wir noch locker. Da ging sich sogar noch ein kleines Eis aus.
An der verfallenen Ramolalm vorbei,... und ein paar Meter haben wir schon Vent vor uns. Super war es. Bravo Edit! Tolle Leistung!
Gletschermühlen nennt man die spiralwandigen Hohlformen im Eis. Sie können Durchmesser von bis zu 20 Metern erreichen und
entstehen meist in flachen Bereichen des Gletschers mit horizontalen Gletscherspalten. Wie tief diese ist können wir nur erahnen.
Faszinierend ist auch das rostig, rotbraune Gestein nahe der Gletscherzungen. Es begleitet uns länger Zeit unseres Abstieges.
Nur wenige Meter vom Spiegelferner entfernt.... wir sind so dankbar, dass wir diesen wunderschönen Tag erleben dürfen!
Der Ausblick vom Ramoljoch auf 3.220m. Unter uns der Spiegelferner, rechts vis a vis die Wildspitze.
in die andere Richtung zum Hochwildehaus und dem mächtigen Gurglerferner. Alle Berge jenseits der 3.000er Marke.
Kurz vor dem Ende des netten Klettersteiges. Ach wie gerne hätte ich jetzt noch die Zeit um von hier entlang des Grates auf den
hinteren Spiegelkogel, 3.424m, zu gehen. Leider, das geht sich nicht aus. Zwei Stunden mehr? Nein, da ist der letzte Bus weg.
Das Ramolhaus ist erreicht. Hurra, wir sind auf 3.005m angekommen. Es sind doch einige Wanderer hier und wir genießen vorerst
einmal hier bei herrlichen Sonnenschein auf der Terrasse sitzen zu können. Ach, Wege gibt es von hier aus noch jede Menge.
Obwohl wir ganz gut in der Zeit sind - ich will keine lange Pause machen - und das sollte sich noch positiv herausstellen, denn der
Weg vom Ramolhaus zum Ramoljoch ist durch Schneefelder nicht nur beschwerlich, sondern auch undeutlich und man muss schon
sagen man braucht manchmal eben auch das quäntchen Glück im Leben. Denn gerade als es knifflig wurde wo es denn nur weiter geht,
kamen uns vier nette Bayern entgegen und sagten - Hey - da seid ihr falsch, auch wir müssen den Weg erst suchen.
Ein Blick noch zurück zum Ramolhaus und rechts ein Blick nach vor wo im Schnee Spuren zu erkennen sind.
Ich liebe den Schnee... Ach ja? Ist endlich schon bald Winter?
Nun, wohl gerade dadurch, dass ich “nur Schnee” gesehen habe... habe ich die Abzweigung auf das Ramoljoch übersehen.
Nun, hier im Bild rechts... dort hätten wir hinauf gehen sollen. Naja, zu sechst (die 4 Bayern und wir) haben wir dann mit teils
unangenehmen, aber zumindest nie gefährlichen Stellen, den richtigen Weg gefunden. Das war schon eine echte Herausforderung.
Vor dem Klettersteig war so manche Hürde schon ganz schön hoch... danach war es wesentlich einfacher.
Nun, wenn es hier noch so schön ist und wir sagenhaftes Glück mit dem Wetter haben... wir müssen an den langen Weg ins Tal denken.
Links nochmals der Hanger.. rechts der wunderschöne Weg entlang teils steiler Wiesen Richtung Ramolhaus.
Am Kuppele, auf 2.300m, steht eine schöne Almhütte, dazu das schöne Wollgras.
Jahr für Jahr gehen die Gletscher deutlich zurück... Dieses Stück wird wohl auch bald Geschichte sein und bald so aussehen wie hier.
Vor uns liegt noch ein langer Weg nach Vent. Die 1.400Hm im Abstieg gehen in die Beine.
Links noch ein Blick zur Martin Busch-Hütte, rechts zum Hochjochhospiz, von beiden Hütten könnte man schöne Touren machen.
Von überall kommt das Wasser herunter. Hoch über uns (ca.400Hm) steht das Ramolhaus, welches schon von weitem zu sehen ist.
Links sehen wir den Langtalerferner und in der Mitte, die langgezogene Zunge ist der Gurglerferner (DANKE Miguel für die Info)!!!