Niederösterreich
Welch tolle, erlebnisreiche Tour. Ja, diese Tour von Hochreit auf den Ringkogel ist noch ein wahrer Geheimtipp.
Inspiriert von einem Thread im Forum Gipfeltreffen haben Sylvia und ich diese Tour ausgewählt. Dass wir dann noch das Glück
hatten eine frisch gezogene Aufstiegsspur vorzufinden, tja daran hätten wir gar nicht zu träumen gewagt...
Hochreit ist eine wunderschöne Hochfläche zwischen dem Hochkar und dem Dürrenstein und liegt auf einer Seehöhe von ca. 900m.
Die ersten Meter führen entlang der Langlaufloipe und dem Naturlehrpfad beim Leckermoor.
Nach knapp einen Kilometer auf der Langlaufloipe - die übrigens in einem tadellosen Zustand ist - geht es gemütlich und stets
leicht ansteigend auf einer Forststrasse entlang. Vorbei an diesem netten, zu mietenden Häuschen.
Auf der Forststrasse liegt zum Glück noch genug Schnee. Auf den Seitenflanken ist aber schon einiges Grün zu sehen.
Noch ein Blick auf das GPS - dann geht es in den Wald hinein und in den somit steilsten Teil unserer Tour.
Hier geht es zur Sache. Auf 530 Laufmeter haben wir 380 Höhenmeter zu bewältigen, das sind ca. 70cm an Höhe pro Meter/Aufstieg.
Die Tourengeher vor uns haben eine richtige “Steirerspur” vorgelegt - einfach grad rauf. Nur wenn es gar nicht mehr anders ging
haben sie eine Serpentine eingebaut. Dafür schaffen wir binnen kürzester Zeit viele Höhenmeter und nähern uns der Wiesenalm.
Die Wiesenalm ist tief verschneit. Hier liegt der Schnee wohl noch längere Zeit.
Ein warmer Schluck Tee tut jetzt gut. Das steilste Stück haben wir hinter uns. Ab jetzt wird es zur Genusstour. Durch die Spuren
gibt es auch keinerlei Orientierungsschwierigkeiten. Leider noch im Nebel der Kesselberg und Lahnerkogel.
Kurz unterhalb des Kesselkogels kommen uns die drei Tourengeher entgegen, die uns die herrliche Spur gezogen haben. Sie sind
auch sehr gute Skifahrer und ziehen ihre Schwünge in den Pulverschnee. Links ein Blick zum Dürrenstein, rechts zum Kesselberg.
Sonne und Wolken wechseln jetzt sehr schnell. Zum Glück geht aber überhaupt kein Wind und so sind Temperaturen um -10°
durchaus erträglich. Am Kesselberg - ca. 600m vor dem Ringkogel - enden plötzlich die Spuren unserer Vorgeher. Entweder dachten sie,
sie wären schon am Ringkogel, oder sie haben sich den Weg dorthin erspart. Wir machen das natürlich nicht und gehen entlang der
faszinierenden Schneewechten über die Kesselbauer Höhe in Richtung Ringkogel auf 1.668m.
(zum Vergrößern bitte ins Bild klicken)
Kesselkogel
Ringkogel
Durch eine optische Täuschung erscheint der Ringkogel niedriger
als der Kesselkogel. Das ist aber nur dadurch, da dieser noch
ca. 600m entfernt ist. (Zum Vergrößern ins Bild klicken)
Diese Tour können wir absolut
empfehlen. Im steilen Anstieg
zum Hocheck sollte auf jeden
Fall die Lawinengefahr nicht
ausser Acht gelassen werden!
Die Länge mit knapp 15km und
die Höhenmeter mit etwas unter
900 sind für Schneeschuhgeher
nicht unbeträchtlich. Für
Tourengeher empfiehlt sich die
Abfahrt über den Kamm zum
Ofenauer Fürhaupt. Von dort
geht es auf der Forststrasse bis
zum Langlaufzentrum beim
Leckermoor.
Am Ringkogel gibt es leider kein Gipfelkreuz. Lediglich eine Gipfelstange, welche als Vermessungszeichen dient.
Dafür gibt es aber ein Gipfelbuch. Da tragen wir uns natürlich ein und sehen, dass der Gipfel um diese Jahreszeit wenig besucht wird.
Heute ist leider kein blauer Himmel, die Fernsicht daher nicht optimal. Die Tour ist aber so schön, dass und das nicht wirklich
was ausmacht. Ein Gipfelschluck und dann geht es wieder zurück zur Kesselhöhe, wo wir eine wunderbare Sicht zu den weit
überhängenden Schneewechten haben. Dort treffen wir auch auf zwei weitere Tourengeher die auf den Weg zum Ringkogel sind.
Hier noch ein Blick zum Hochkar:...............................................................................................
Die Abfahrt vom Ringkogel und Kesselberg ist vorallem für Sylvia ein Vergnügen. Ihr gefällt der Pulverschnee.
Mir wäre eine harte Unterlage lieber und habe daher öfters das Vergnügen im Schnee zu liegen, aber das macht mir nichts aus.
Bei der Abfahrt wählen wir den Bergrücken vom Hocheck 1390m hinunter zum Ofenauer Fürhaupt 1161m.
Dazu müssen wir ein kleines Stück bergauf. Leider halten meine Felle nicht mehr, somit wird der Aufstieg sehr mühsam für mich.
Links im Bild das Hocheck. Rechts geht es dann am Kamm zwischen den Bäumen hinunter. Das ist Abenteuer pur für uns.
Letztendlich sind alle Stürze glimpflich verlaufen. Eine kurze Pause, Sylvia macht noch ein paar Dehnungsübungen und dann
führt uns die Forststrasse wie geplant vom Ofenauer Fürhaupt bis hinunter zur Langlaufloipe beim Leckermoor.
Ein paar Schlittschuhschritte auf der ausgezeichnet präparierten Loipe und schon sind wir beim Ausgangspunkt angelangt.