Steiermark
Von Stübming fährt man eine kleine Straße in den Räuschinggraben. Am Ende von diesen ist man beim Fladl. Ein Bauer den ich
jedes mal fleißig am Hof arbeiten sehe. Wenn man frägt, darf man das Auto auch dort parken und schon können Sylvia und ich
die Tour über den Roßkogel und die Sattelmauer auf den Rauschkogel beginnen. Weg gibt es keinen, den machen wir uns selber.
Welche Jahreszeit ist die Schönste? Endlos könnte man darüber diskutieren weil jede hat seinen Reiz. Für mich ist es aber sicher
der Herbst. Die Nebelschwaden, das Licht der Sonne, die bunten Farben habe für mich eine besondere Faszination.
Knapp 200Hm aufwärts vom Fladlbauer ist es dann auch soweit. Die Sonnenstrahlen durchbrechen die zarte Nebeldecke.
Durch den sonnendurchfluteten Wald geht es stetig aufwärts. Tiefe Furchen von tonnenschweren Waldfahrzeugen erschweren den Weg.
Der Roßkogel auf 1.522m ist schon zu sehen und auch bald erreicht. Schon von hier haben wir einen wunderschönen Ausblick
auf die über der Nebelgrenze liegenden Berge wie Hochanger und Missitulkogel.
Sylvia und das Nebelmeer. Unten im Tal knapp um den Gefrierpunkt, hier in der Sonne genießen wir Temperaturen um die 12 Grad.
Ca. 200m oberhalb unseres Ausgangspunktes, also bei 1.200m tauchen wir wieder in den Nebel ein.
Schnell wird es finster und vorallem auch kalt. In knapp 20 Minuten sind wir aber wieder beim Fladlbauer angelangt.
Auch wenn diese Tour “nur” 8km lang ist und dabei knapp 800Hm zu absolvieren sind, sollte man wegen der nur sehr langsam
und mit viel Übersicht zu begehenden Sattelmauer einiges an Zeit einplanen. Ich glaube ich werde sicher wieder kommen.
Ab dem Roßkogel beginnt die Tour erst so richtig. Der Übergang über die Sattelmauer auf den Rauschkogel ist Spannung pur.
Man sollte möglichst immer links entlang des Kammes bleiben. Das ist leichter gesagt als getan. Umgestürzte Bäume sind da noch
das geringste Hindernis. Oft sind es nur schwach erkennbare Steigspuren und Felsen die dieses Vorhaben erschweren.
Der Rauschkogel kommt näher und trotzdem habe wir noch eine Felsnadel zu überwinden. Einmal mehr sehen wir dass Kilometer
auf einer Tour recht wenig Aussagekraft haben. Hier geht es nur sehr langsam voran. Jeder Schritt sollte gut überlegt sein.
Immer wieder die wunderbaren Ausblicke zum Turnauer Kogel oder ins Hochschwabgebiet.
Wenn man einmal das Kreuz vom Rauschkogel erkennen kann, ist es nicht mehr weit. Sonne pur, das muss zu einer ausgiebigen
Gipfelrast genützt werden. Wie wir aber heute selbst erlebt haben kann sicht trotz des herrlichen Tages nicht jeder freuen. Ein
Einheimischer knurrt und bellt weil er den Kugelschreiber vom Gipfelbuch nicht findet. Schuld daran sind natürlich die depperten
Touristen... Tja, vielleicht sollte er mal nachdenken was Gegenden wie diese ohne diese Touris machen würden? Würden diese nicht
kommen bräuchte es hier nämlich wirklich keinen Schreiberling. Denn dieser würde von Gebrauch zu Gebrauch eingetrocknet sein....
Wir lassen uns durch den Unmut eines einzelnen nicht aus der wohlverdienten Ruhe bringen und genießen die Umgebung.
Von links die Schneealpe und im Hintergrund das fast komplette Raxmassiv
Teile des Veitschmassives.
Noch ein Blick zurück zum Rauschkogel, rechts im Bild die bestens geführte Rauschkogelalm. Der Glühwein.. sehr emfpehlenswert!!!
Bei der Rauschalm lässt es sich gut rasten. Es nützt aber nichts, die Sonne steht schon tief und wir haben noch den Abstieg vor uns.