Heute war ich wieder mit meinen Freunden Herbert und Leopold unterwegs. Da wir diesmal auf zwei Auto zugreifen konnten, entschieden wir uns für eine kleine (Herbert und Leopold über eine größere) Raxüberschreitung. Kurz nach Kaiserbrunn kommt man zur Hochstegbrücke und bei dieser begann unser heutige Aufstieg auf das Schlageck.Dazu mussten wir zuerst durch den Staudengraben. Na und wieder der Name ja schon sagt - dort gibt es jede Menge Stauden...Herbert ist heute unser Staudentester. Er ist wie immer gleich voraus. Links zu sehen die Kornbrandmauer
Der Staudengraben geht von der ersten Minute an steil bergan. Das ist nicht so meins. Ich brauche eine Zeit um auf “Betriebstemperatur” zu kommen und bevorzuge daher anfangs eher eine Forststrasse zum warmlaufen. Warm wird uns auch soschnell. Gleich zu Beginn kommen wir an eine Stelle die mit Ketten und Seilen gesichert ist.
Nach dieser gesicherten Stelle gibt es längere Zeit keine Schwierigkeiten. Einzig die Steilheit macht mir heute sehr zu schaffen.
Der Herbst in seinen schönsten Farben. Duch den morgendlichen Tau ist es hier im Graben sehr nass. Das macht den Aufstiegnicht gerade einfacher. Immer wieder rutsche ich auf den erdigen Boden zurück. An den Stauden sich anzuhalten hat wenig Sinn.
Ab ca. 1000m sehen wir dann auch zum Schlageck... Die Frage stellt sich nur - wie kommen wir dort hin.
Hier rechts durch den Graben und dann nach links hinüber? Oder wie im rechten Bild direkt auf die Felsen zusteuern und hoffendass wir dann dort hinauf kommen? Wir entscheiden uns für die letztere Variante...
Und das geht auch lange Zeit gut. Hier bei diesem herrlichen Rastplatz glauben wir auch schon den idealen Weg gefunden zu haben.
Während sich meine beiden Freunde schon sichtlich freuen und ich mir noch die wunderbare Herbstlandschaft ansehe werdenwir uns doch wieder unsicher ob wir da über den nächsten Felsen kommen.
Und so ist es auch. Da kommen wir nicht hinauf. Das heißt es wäre mit viel Konzentration schon möglich gewesen hinauf zu kommen. nur wir wussten zu diesem Zeitpunkt nicht dass es oben flacher ist. Was ist wenn wir wieder hinunter hätten müssen? Wirentschieden uns daher wieder abzusteigen und möglichst knapp unter den Felsen den Hang zu queren. Das ist uns auch ganz gut gelungen. In einer steilen Schotterrinne haben wir uns dann seitlich wieder hinauf begeben. Und es hat auch bestens funktioniert.Wir sind punktgenau am Schlageck angekommen. Ein Gipfelfoto und eines im Rückblick mit dem Schneeberg.
Der weitere Weg vom Schlageck führt uns zum Ottoschutzhaus. Der Weg wird zwar weniger steil, heute bin ich aber körperlichsehr schwach. Immer wieder muss ich Pausen einlegen und komme nie so richtig auf Touren. Ich bin froh am Raxplateau zu sein.
Beim Otto-Schutzhaus treffen wir auf die Menschenmassen die von der Seilbahn herüber kommen. Nach einer längeren Rast in der Herbstsonne entscheiden wir uns dass meine Freunde weiter zur Seehütte gehen und von dort zum Preiner Gscheid wo unser zweites Auto steht. Ich bin an diesem Tag für die kürzere Variante über den Törlweg hinunter nach Edlach.
Hier ist alles bestens angeschrieben. Der Weg ist nicht zu verfehlen. Rechts in Blick in die Tiefe nach Payerbach/Reichenau.
Der wohl allseits bekannte Durchstieg zum Törlweg. Zuletzt bin ich diesen Weg als Kind hinunter gegangen.
Unmittelbar nach diesem Durchstieg ist der Kronich Eisen Klettersteig. Das ist ein sehr kurzer aber rassiger C/D Klettersteig
Der Törlweg ist sehr abwechslungsreich. Er dürfte vor allem bei den Ungarn, Tschechen und Slowaken sehr beliebt sein. Mir kommen beim Abstieg jede Menge Wander/innen entgegen. Viele mit Turnschuhen. Ich glaube sie wissen gar nicht in welch alpinen Gelände sie sich her befinden. Bei machen kann man nur hoffen dass sie überhaupt bin zum Ottohaus gekommen sind.
Der Ausblick vom Törlweg in Richtung drei Otter, Semmering Hirschenkogel, Wechsel, Stuhleck.
Die Sonne scheint ins buntgefärbte Laub.
Bis die beiden am Preiner Gscheid sind, kann ich mich noch in Herberts Garten ausruhen. Das Haus liegt in einer traumhaften Lage und ich bewundere seine Leistung die er in denletzten Jahren hier aufgewendet hat. Einziges Manko für Besucher - ein Liegestuhl zum Sonnen fehlt noch... Ich hoffe beim nächsten Mal ist das Service schon besser.
Meine Tour war ca. 11km lang und hat 1000 Höhenmeter zu verzeichnen. Wer Stauden mag, dem ist der Aufstieg auf die Rax hier zu empfehlen. Im Sommer hat man wahrscheinlich den Vorteil lange im Schatten zu gehen.