Salzburg
Vor vielen Jahren war ich hier mal auf der Steinplatte. Viel ist mir nicht mehr in Erinnerung geblieben. Ein spannender Klettersteig
und ein schmackhafter Kaiserschmarren. Und heute - ja, heute war es endlich wieder mal soweit. Heute waren Sylvia und ich
am sehr anspruchsvollen Schustergangl Klettersteig und danach... auf einen herrlich schmeckenden Kaiserschmarren.
Aber alles der Reihe nach. Ausgangspunkt war der Parkplatz der Mautstrasse an der Steinplatte.
Anfangs noch auf einer Forststrasse, sahen wir in der Ferne so manch wagemutigen schon im Klettersteig “hängen”.
Dieser Wegweiser ist nämlich sehr verwirrend. Denn wenn man ihn genau befolgt geht man garantiert falsch. Ja, leider wussten wir
das zu dieser Zeit noch nicht und so kamen wir auf einen aberteuerlichen Weg... leider zum falschen Einstieg.
Diese Situationen fallen unter “sehr unangenehm”. Solch Zustiege kosten viel Energie und bei den heutigen Temperaturen hätten wir
uns diese Strapazen gerne erspart. Nun, es nützte nichts, es hieß umdrehen und den richtigen Weg suchen. Was auch gelang. Wo der
jetzt wirklich von der Forststrasse abgezweigt hat wissen wir nicht, dank GPS habe ich durch das Gelände einen Weg gefunden, den
Sylvia und ich mit viel Schweiß und einigen Kratzern von den widerspenstigen Latschen gehen konnten. Mit Blick zum Kaisergebirge.
Die letzten Meter vor dem Einstieg zum Klettersteig. Kurz davor haben wir ein paar Bergfreunde angetroffen.
Dann gesellen sich noch einige nette dazu... Gemeinsam machen wir uns an den spannenden Steig heran.
Gleich zu Beginn geht es senkrecht hinauf. Die Eisenklammern sind nur die ersten Meter eng gesetzt. Etwas weiter oben sieht das
schon ganz anders aus. In der Rinne muss man oft die natürliche Felsstruktur nützen.
Einige Impressionen vom Schuster Gangl. Immer abwechslungsreich, immer fordernd, vorausschauend klettern.
Tiefblicke... Sylvia auf den letzten Metern dieser wunderschönen Route.
uf d
Glücklich und Geschafft am Ende des Schuster Gangl-Klettersteiges.
Nach einer kurzen Rast geht es noch die wenigen Meter zum Gipfel - der 1.869m hohen Steinplatte.
Hier treffen Freizeittouristen, die mit der Gondel den Berg in Sandalen bezwungen haben, auf echte Golserer.
Vom Gipfel ist es nun unser Ziel wieder zur Stallenalm zu kommen. Und wer denkt das sei leicht... der sei hier eines besseren belehrt.
Denn es gibt hier keinen Wegweiser der zum Parkplatz der Mautpflichtigen Bergstrasse führt. Nach längerem Suchen finden wir mit viel
Mühe den richtigen Weg. Kleine, künstlich angelegte Seen und Bauarbeiten bei der Gondelbahn überzeugen mich nicht so wirklich.
Wieder einmal wird hier alles gegeben um den Tourismus anzulocken. Der Triassic Park mit seinen neuen Dinos zieht vorallem
die jüngeren Besucher an. Auf über 200m² wird geplantscht, herumgetollt, geschrien und all das getan, was ich auf einen Berg
nicht brauche. Mein Vater hat mir mal gesagt am Berg ist man still und schaut wo die Tiere sind. Und wenn man sich unauffällig
verhält, wird man bestimmt auch mal das Glück haben, eines aus der Nähe beobachten zu können. Und ich kann bestätigen,
dass dies auch oft so der Fall war. In den stillen Momenten hab ich bislang die schönsten Begegnungen mit der Fauna gehabt.
Aber wen interessiert das? Heute ist es wichtig, dass der Tourismus funktioniert. Jedes Mittel ist heutzutage recht um die
Kassa klingeln zu lassen. Und wenn die heutige Jugend dann mal keine Tiere mehr im Wald sieht, dann können sie ja immer noch
googlen oder im Wikipedia nachsehen, welche schöne Lebewesen es doch einmal in den Bergen gegeben hat.
Erschöpft und zufrieden sind wir dann bei der Stallenalm angekommen. Ein toller Steig, welcher viel Spass gemacht hat.
Zur Belohnung, gab es dann einen hervorragenden Kaiserschmarren und ein ausgezeichnetes Gröstl.
Die Gesamtlänge der Tour ist 10km, dabei haben wir über 700Hm bewältigt.
Da sollen wir wirklich hinauf kommen? Wo soll da ein Weg sein? Naja, noch ist es ja nicht so weit und manchmal ist der Zustieg schon
schwieriger als das eigentliche Ziel. War gestern in Königsee alles optimal beschrieben, ist heute genau das Gegenteil der Fall.
Jeder Meter hat unheimlich Spass gemacht. Auch wenn es oft sehr anstrengend war.
Oft war der Blick zur Sicherung wichtiger, als ein Lächeln in die Kamera. Ausrutscher sind hier nicht erlaubt.
Die Strapazen haben sich ausgezahlt. Die Aussicht entschädigt für so manches “Wehweh” welches wir am Steig abbekommen haben.