1000er NÖ
Mein vorletzter 1000er von Niederösterreich ist kein Spaziergang gewesen. 21km und etwas über 1.200 Höhenmeter
haben eine schöne Rundtour ergeben. Ausgangspunkt dieser tagesfüllenden Tour war Auhof in Türnitz. Mit von der Partie
war heute mein Freund Leopold der sich genauso wie ich nicht vom schlechten Wetter in Wien abhalten ließ. Und das zu Recht....
Denn währenddessen es auf der Rax kleinere Schneestürme gab, regnete es hier nicht einmal, Nachmittags kam sogar die Sonne.
Im Gegensatz zu vielen anderen Touren gibt es diesmal zu Beginn keine Forststrasse, sondern es geht gleich bergan. Schnell ist man
am ersten Hügel angelangt und schon am nächsten und übernächsten. Ein stetiges Bergauf, Bergab ist die Folge.
Tafeln im Wald sind für mich meist nicht relevant. Auch diese hier ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Würde das jetzt heißen, dass ich
von hier gar nicht auf den Türnitzer Höger gehen darf? Wo müsste ich dann gehen? Wie weit gilt das Verbot? Wo hört es auf?
Fragen über Fragen die mich nicht wirklich lange beschäftigten. Am besten gar nicht darüber nachdenken und die Natur genießen.
Nach knapp 30 Minuten und bewältigten 250 Hm haben wir das Gipfelkreuz des Schauerkogels erreicht. Von hier haben wir einen
wunderbaren Ausblick nach Türnitz, dahinter der Hohenstein und Anestberg.
Der offizielle Weg auf den Schauerkogel dürfte anscheinend über den Dr. Sepp Richter Weg führen. Richter war Türnitzer und einziger
Niederösterreicher im Hauptvorstand des ÖSV sowie Träger des goldenen Ehrenzeichens des ÖSV, der sich um den Aufbau des
Landesskiverbandes unschätzbare Dienste erworben hatte. Genug der Literatur, der Geierstein ist unser nächstes Ziel
Ab dem Geierstein könnten auf den Weg 35 gehen der von der Waldandacht kommt. Das machen wir aber vorerst überhaupt nicht.
Während der Weg nämlich immer unterhalb der unzähligen Kogeln vorbeigeht überschreiten wir einen nach den anderen. Das macht
müde... Das Auf und Ab geht in die Beine. Aber wir geben nicht auf - jeder Hügel muss besucht werden. Und das ist teilweise gar nicht
so einfach. Immer wieder türmen sich Felsformationen vor uns auf und wir müssen erst überlegen wie wir da hinauf kommen....
...ja und auch wieder hinunter und weiter zum nächsten Hügel auf den Leopold schon wartet.
In dieser Tonart geht es lange Zeit dahin. Die knapp drei Kilometer auf den Stiftswaldberg ziehen sich.
Abwechselnd stehen Leopold oder ich zuerst auf den Felsen. Geht es steiler an bin ich vorne, geht es mehr in Serpentinen, so ist es er.
Ab ca. 1100m kommen wir auch mit dem Schnee der letzten Tage in Berührung. Es ist nicht viel aber er ist durch die darauf liegenden
Blätter sehr unangenehm. Auch der Wind wird hier deutlich stärker und es wird somit auch um einiges kälter.
Einige Felsen in der Nähe des höchsten Punktes des Stiftswaldberges sind nur mir kraxlerei zu erklimmen.
Ein gemeinsames Foto beim Stiftswaldberg und ein Blick zurück wo man schön unsere Spuren im Laub erkennen kann.
Ob Wolfgang seine Kerstin jetzt noch liebt oder nicht können wir auf Grund des Schildes nur spekulieren. Viel sicherer sind wir uns
da schon bei der Fortsetzung des Weges auf den Türnitzer Höger. Es wird deutlich flacher, kälter, windiger... und die Aussicht schöner.
Der Türnitzer Höger ist ein beliebter Wander- und Skitourenberg der Türnitzer Alpen. Von hier erstreckt sich ein ca. 8km langer,
aussichtsreicher Grat nach Süden. Dieser führt über den Stadlberg (1226m), den Linsberg (1238m) und die Paulmauer (1248m)
bis zum Traisenbergsattel, der den Übergang zum Traisenberg (Enzian, 1230m) bildet. Der Ausblick ist hier natürlich fantastisch.
links: der Muckenkogel, Sternleiten, Rechts der Schneeberg auf welchen man den Schnee vom Wind aufwirbeln sieht.
Dann gibts natürlich noch das Gipfelkreuz auf 1.372m und die Türnitzer Hütte.
Auf der Hütte ist schon Winterschlussverkauf. Die Wirtsleute sind dabei alles dicht zu machen. Es gibt noch kaltes Bier was mich bei
den Temperaturen nicht erwärmt. Das macht dann der Tee mit Rum, den die Wirtin für mich noch macht. Leopold und ich machen uns
wieder auf den Weg, denn der Rückweg ist weiter als der Hinweg... Unser Vorteil - es geht nur mehr bergab.
Beim Abstieg gibt es wenige Highlights. Hier zwischen den Bäumen ist der Ötscher zu erkennen. Und Leopold bei der Rast.
Zwei schöne Futterplätze mit dem “sicheren” Holzbrückerl davor
Kurz vor Moosbach erleben wir dann etwas sehr nettes. Eine ältere Dame die wir schon eine Stunde davor beim Spazierengehen mit
ihren Schwestern begegneten holte uns extra mit dem Auto ab und fuhr uns die letzten drei Kilometer nach Auhof bei Türnitz. Somit
wurde ein wunderschöner Tag mit einem wunderbaren Erlebnis beendet. Hier nochmals ein DANKE an die unbekannte Dame.
In meiner Gipfelsammlung “alle wanderbaren 1000er von Niederösterreich” fehlte mir somit nur mehr ein einziger Berg...
In der Traisenbachrotte stehen einige schöne Häuser.