Niederösterreich
Wenn es doch nicht so weit wäre.... Dieses Hollenstein an der Ybbs liegt wirklich ziemlich im “Eck”.... und zwar im
südwestlichsten Teil von Niederösterreich. Ein schönes Platzerl von Niederösterreich, wo man leider viel zu selten hinkommt.
Heute haben wir (meine Freundin Edit, Leopold und ich) es wieder einmal geschafft, in dieser wunderbaren Gegend eine
Schneeschuhwanderung zu unternehmen. Ziel war ursprünglich die Stumpfmauer. Schneefall in den letzten 24 Stunden und
Lawinenwarnstufe 3 bis 4 in dieser Region ließen uns aber unseren Plan verwerfen und so nahmen wir uns als Ziel den
Gamsstein über den Tischeksteig vor. Ausgangspunkt dafür ist der Sandgraben im Mendlingtal.
Ist es in der Früh noch ein bisschen frisch, so wird uns spätestens nach den ersten Kehren des Steiges schnell warm.
Am Tischeksteig wäre es durchaus auch ohne Schneeschuhe gegangen, in späterer Folge wäre es aber unmöglich geworden.
Leider liegt der Aufstiegsweg auf der Schattenseite... wir genießen die ersten Sonnenstrahlen. Im Tal liegt noch der Nebel.
Eine Rast tut gut. Und die Sonne noch viel besser. Ach ist das wieder ein wunderschöner Wintertag.
Wirklich anstrengend wird es aber erst.... Ab der kleinen Jagdhütte wird es nämlich richtig winterlich.
Die Steilheit des Geländes, der lockere Neuschnee auf dem darunter liegenden, teils harten Altschnee, das alles macht das Unterfangen
Gamsstein nicht gerade leicht. Auch Markierungen sind nur hin und wieder zu sehen. Auf der Suche nach dem besten Weg
werde ich oft nicht fündig, was letztendes mitten in den Latschen endet. Hurra, da kommt Freude auf. lach.
Endlich Sonne! JA, es war schon an der Zeit auf die Andere Seite des Berges zu kommen... hier gefällt es uns gleich besser.
Durch die starke Sonne ist der Schneedeckenaufbau hier wieder gänzlich anders. Er ist wesentlich kompakter, schwerer und
bei jeder kleineren Hangquerung überlege ich als erstes ob es sicher ist hier Spuren zu ziehen.
Knapp 100m unterhalb des Gipfels beschließen wir dann gemeinsam diese Tour hier abzubrechen.
Die Schneeverhältnisse, die Mühe, aber auch die Zeit machen uns an dieser Stelle einfach zu viele Sorgen.
Wir suchen uns ein ruhiges Platzerl und genießen diesen sonnigen Tag heute auch ohne einen Gipfel bestiegen zu haben.
Ein ungewöhnliches “Gipfelfoto”.... An dieser Stelle DANKE Leopold dass du extra nach Hollenstein für den einen Tag gekommen bist!
Und ein Kompliment an Edit für diese alles andere als einfache Schneeschuhtour. Es war oft grenzwertig, ein paar mal gab es
mit dem Equipement auch Probleme und so war es eine starke Leistung dass du das geschafft hast. Bravo!
Anfangs ist der Rückweg der Gleiche.... wäre schön wenn es überall so schön wäre wie hier heroben.
Wie unterschiedlich die Bedingungen, die Schneehöhe hier ist, zeigt dieses unfreiwillige Hoppala von Leopold... Zuerst auf der
abgeblasenen Wiese... kurz danach in einer angewehten Stelle.... Der über ein Meter lange Stecken verschwindet im Schnee....
Bei den Bedingungen erweisen sich die Schneeschuhe von Edit auch nicht gerade als robust. Zum Glück enden alle Stürze
des heutigen Tages glimpflich. Sicher wird man aber das eine oder andere Material zu Hause überprüfen müssen.
Den durchwegs steilen, teils sehr unangenehm querenden Hang haben wir hinter uns. Für Fotos war dort keine Zeit.
Kurz vor dem Tischeksteig noch eine kleine Rast, dann geht es bei beginnender Dämmerung wieder ins Tal.
10 Uhr... und 16.30 Uhr, Beim Auf-, und Abstieg im Blickpunkt die Stumpfmauer.
Nach fast 12km und annähendern 1000Hm sind wir wieder in Sandgraben angelangt. Auch ohne Gipfel war es eine schöne Tour.
Für heute reicht es. Leopold muss ja noch nach Wien fahren... und wir, Edit und ich, nützen die NÖ-card im Solebad Göstling.
Jede Jahreszeit hat so seine Vor- und Nachteile. Und jede beansprucht für sich die “Schönste” im Jahr zu sein.
Mir gefällt der Winter am besten. Die tief verschneiten Hänge, der blaue Himmerl, Sonnenschein... es ist einfach traumhaft.