Die Wachau ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert.
Von Wien Hietzing fährt man ca. 1,15 Stunden bis nach Krems an der Donau. Dort hat man schon entweder am rechten Donauufer -
also die Seite mit Stift Göttweig, Mautern, Rossatz, Melk, oder auf der anderen Seite mit Krems, Dürnstein, Spitz an der Donau,
einige ausgedehnte Wanderungen zu unternehmen. JA, im Frühling bei der Marillenblüte, im Herbst, die bunten Weinblätter, die
süssen Trauben sind schon verlockend. Aber auch im Winter - wenn alles sehr still hier ist, hat es seinen Reiz.
Ausgangspunkt meiner heutigen Tour ist St.Michael mit dem wohl bekannten Pulverturm nahe dem Donauufer.
Niederösterreich
2022
Die Wehrkirche zum heiligen Michael ist eine geostete römisch-katholische Kirche mit Westturm in der Katastralgemeinde St. Michael
der Marktgemeinde Weißenkirchen in der Wachau in Niederösterreich. Sie ist Filialkirche der Pfarre Wösendorf im Dekanat Spitz und
steht gemäß Verordnung des Bundesdenkmalamtes unter Denkmalschutz. Geht man an ihr vorbei und steigt leicht hoch, hat man
schnell einen wunderschönen Ausblick nach Osten, Richtung Wösendorf, Dürnstein, und Donauaufwärts nach Spitz an der Donau.
Oder vis a vis in den Dunkelsteiner Wald mit dem Parapluieberg.
Am Michaelerberg schauen schon die ersten Kuhschellen hervor. Bald wird es nicht mehr dauern bis der Frühling kommt...
Rechts am Baum war wohl ein Rechenkünstler unterwegs. Oben das Ergebnis der nachfolgenden Formel?
Weiter führt mich mein Spaziergang zum Atzberg (hier am Gipfel) und zum Huhnberg.
So oft komme ich im Winter nicht in die Wachau, wahrscheinlich gerade deshalb war ich dann doch überrascht in den Schnee zu
kommen. Nein, es waren keine Massen, aber immerhin es war weiß und das hätte ich hier nicht unbedingt erwartet.
Ich nähere mich der Buschandlwand.
Bei der Gruberwarte. Blauer Himmel und ein Schneegestöber in Sicht welches schnell in meinem Gesicht landet....
Brrr, nass, kalt und doch scheint schon wieder die Sonne. Wie sagte ich Frühling? Oder doch erst mal Winter? April statt Februar?
Egal, es war herrlich hier zu stehen und die Wetterkapriolen live miterleben zu dürfen.
Schnee auf der Buschandlwand - wohl nicht jeden Tag zu sehen. Es wäre schön hier länger zu bleiben, aber ich muss weiter.
Das Aprilwetter anfangs Februar begleitete mich bis zur Donau hinunter nach Wösendorf.
In den Weingärten werden die ersten “Schnitte” vollzogen, während die Wachaubahn noch im Winterschlaf verharrt.
Nach ca. 3 Stunden bin ich wieder in St.Michael zurück.
Eine nette, einfache Runde die man wirklich zu JEDER Jahreszeit gehen kann. Bald vielleicht mit den ersten blühenden Kuhschellen.
Ein Besuch des Wehrturmes ist Pflicht dabei.
Eine Sage erzählt von den sieben Hasen oder Rößln von St. Michael, die sich oben am Dachfirst der Kirche befinden:
In der Wachau war einstmals ein so strenger Winter, daß der Schnee sich bis über die Kirche von St. Michael hinauf angehäuft hat. Die
Hasen sind damals über das Kirchendach hinweggelaufen. Da schmolz aber plötzlich der Schnee ab und sieben Hasen konnten nicht
mehr herab. Darum sitzen sie heute noch auf dem Dachfirst. Oder war es doch ganz anders?
Weil diese Hasen bei näherer Betrachtung aber eigentlich Pferde und Hirschen darstellen, sagt man auch, dieser merkwürdige
Dachschmuck sei zur Erinnerung an einen Herrn "Siebenrößl" von St. Michael angebracht worden, welcher sich um den Kirchenbau
besondere Verdienste erworben hätte.
Eine dritte Deutung geht dahin, die Kirche sei schon so alt, daß man zu ihrer Erbauungszeit das Schreiben noch recht selten verstand.
Um aber doch den Namen des Baumeisters "Siebenrößl" der Nachwelt zu überliefern, habe er selbst sieben Rößlein auf dem Dache
anbringen lassen.
Nun, welche Sage man hier Glauben schenken mag? Ich überlasse es euch liebe Leserinnen und Leser und hoffe
euch mit dieser kleinen Erzählung ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert zu haben.
Jedenfalls keine Sage ist es, dass die Tour ca. 10km lang ist und dabei sehr einfache 500Hm zu bewältigen sind. Viel Spaß dabei!
