Wien
Und wieder bin ich mit Leopold auf einen der elf Wiener Stadtwanderwege unterwegs. Treffpunkt ist diesmal die U-Bahnstation
Ottakring im 16.Wiener Gemeindebezirk. Von hier gehen wir über den Stadtwanderweg 4a auf die Jubiläumswarte.
Gleich bei der U-Bahnstation ist ein kleiner Markt. Hier kann man Obst, Gemüse und Blumen erwerben. Das Angebotene sieht nicht
nur gut aus, sondern schmeckt auch köstlich und ist sehr preiswert. Ein Kilo Clementinen um 1,50 Euro ist ein Schnäppchen.
Die Künstler Arik Brauer und Horst Chmela, aber auch die Bürgermeister Leopold Gratz und Michael Häupl waren mal in Ottakring
ansässig. In der Thaliastrasse waren Fürnkranz und Humanic Anziehungspunkte, heute zieren Wuff und Maunz das Stadtbild.
Die Thaliastraße stadtauswärts, am Eissalon Maus vorbei, kommen wir zu Plachuttas Grünspan und zur Witwe Bolte, ein bekannter
Wiener Heuriger. Beide leben gut von den Spaziergängern und den Besuchern des knapp 30.000 Gräber umfassenden Friedhofes.
Aus der Alt-Ottakringer Vorstadt heraus kommen wir zur “Katharinenruhe”, einem kleine Park mit einem überdachten Rondo.
Benannt ist diese nach der Schwester des Gründers der nur wenige Minuten entfernten Volkssternwarte von Moritz Kuffner.
Im Planetarium gibt es fast täglich Veranstaltungen.
Viele Fragen werden von fachkundigen Menschen beantwortet.
Was macht die Sonne, wenn es dunkel wird? Und was hat das
Krokodil dabei zu tun?
Woher kommt die rote Farbe des Mondes bei einer Mondfinsternis?
Haben Menschen auf dem Mond schon Golf gespielt?
Dass ich in der Wallfahrtskirche Starchant zur Heiligen Theresia
vom Kinde Jesu (bekannt als: Pfarrkirche Starchant) vor 40 Jahren
mal an der Kirchenorgel spielen durfte... erfreut mich noch heute.
Sie wurde 1928 in nur einem Jahr Bauzeit errichtet,
heute brauchen so mache für ein Kleingartenhaus länger...
Nun, die Johann Staud-Straße entlang bis zur Feuerwache Ottakring. Links ein Blick zur “Goldenen Kuppel” der Otto Wagner Kirche.
Rechter Hand der steil ansteigenden Johann Staud-Straße steht das Wasserreservoir der zweiten Kaiser Franz Josef-Hochquellleitung
Die Steinhofgründe gehörten einst zum heutigen Otto-Wagner-Spital und wurden gärtnerisch genützt. Ende der 1970er-Jahre sollte
dieses Gebiet verbaut werden. Eine Volksbefragung, bei der sich 140.000 Wienerinnen und Wiener gegen die Verbauung der
Steinhofgründe aussprachen, war eine wichtige Grundlage zur Schaffung des heutigen Erholungsgebietes. Für uns bietet es heute
einen guten Zugang zur Otto-Wagner-Kirche in der immer mehr Theater- und Konzertaufführungen stattfinden.
Während Leopold seinen Durst hier löscht, ist die Feuerwehr am Steinhof für Löscharbeiten im 16.Bezirk zuständig.Interessant finde
ich den kleinen roten Flitzer in der Mitte der Garage... Ob der dazu gehört? Und Leopold in der roten Jacke? Feuerwehrmann a.D.?
Ab nun wird die Angelegenheit bunter, aber zugleich nasser. Der starke Regen der letzten Tage hat seine Spuren hinterlassen.
Die alte Rodelbahn, war schon zu meiner Kindheit kein Renner. Heute würde man sie ohne dem Schild gar nicht mehr erkennen.
Auf der Aussichtsterrasse der Jubiläumswarte in 31 Meter Höhe über Grund (480 m über der Adria) hat man einen guten Rundumblick.
Starker Wind lässt uns bald wieder auf sicheren Boden zurück kehren um ein gemeinsames “Gipfelfoto zu machen.
Danach geht es über die Kreuzeichenwiese, einen kleinen Abstecher auf den Heuberg und letztlich in ein Forstliches Sperrgebiet.
Kurze Regenpause, längere Mittagsjause, plötzlicher Krankenstand oder Herbsturlaub? Wir werden es wohl nicht erfahren,
warum ein Gebiet gesperrt ist, wo weit und breit niemand zu sehen ist und ganz sicher nicht gearbeitet wird..
Was wir wissen ist, dass der Dornbach und der Anderbach sich bei der Eselstiege treffen. Diese gehen wir jetzt 167 Stufen hinauf.
Oben angelangt sind wir am Predigtstuhl bei der wohl bekannten Villa Aurora. Rechts geht`s zum Schloss Wilhelminenberg,
wo wir kurz davor bei der Grabkapelle des Fürst Montleart in den Sprengersteig abbiegen.
Wer für Silvester mal den zweitschönsten Platz sucht um das Feuerwerk über Wien zu sehen, der sollte sich am Sprengersteig begeben.
Vorbei an teils phantastischen Villen und Spielplätzen für die kleinen kommen wir zur Wilhelminenstraße und weiter zur Kollburggasse.
An der Endstelle der Straßenbahnlinie “J” in der Erdbrustgasse sehen wir schon das letzte Highlight der Tour - die 10er Marie.
Sie steht mitten in Alt-Ottakring vis a vis von der mächtigen und vorallem auch sehr schönen Kirche.
Hier ist auch meine Erzählung vom Stadtwanderweg 4a zu Ende. Über die Ottakringerstrasse, vorbei an der Boogie-Alm geht
es über die Weinheimergasse wieder zur U-Bahnstation Ottakring zurück. Die Tour ist 13km lang, dabei sind 350Hm zu bewältigen.