Wien
Stadtwanderweg 8 Mauerbach - Sophienalpe
Heute ist das Finale. Ich bin mit Inge und Leopold auf dem letzten Stadtwanderweg unterwegs. In wenigen Wochen haben wir alle Stadtwanderwege (zum Großteil gemeinsam) absolviert. Ausgangspunkt der letzten Tour war der Jägerwirt in Mauerbach.
Somit habe ich auch den letzten Stadtwanderweg besucht. Mein Fazit nach allen 11 Wiener Stadtwanderwegen... nun, es waren viele schöne, teils auch sehr interessante Abschnitte dabei. Ich bin überzeugt, dass ich den einen oder anderen mal wieder gehen werde. Eine andere Jahreszeit, bietet neue Eindrücke. Nicht alles ist so wie man es sich wünschen würde, so gibt es teils zu wenige bis gar keine Orientierungstafeln, teils verwirrende teil auch viel zu viele. Erreichbar sind sie durch öffentliche Verkehrsmittel alle recht gut. Das ist schon sehr positiv zu vermeken. Die Lokale auf den Strecken... bis auf den Brückenwirt am Stadtwanderweg 7, würde ich mir das nächste mal eine Wurstsemmel und ein Kracherl mitnehmen. Oder für alle Tierliebhaber dieser doch originelle Mix in einer Konditorei auf der Linzer Strasse...
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Bestens gelaunt lernen wir gleich die einzige Schwierigkeit des heutigen Tages kennen.... den Gatsch. Teilweise war es wirklich ganz schlimm und nur mit viel Mühe konnten wir den einen oder anderen Sturz verhindern. Der Boden ist total aufgeweikt. Auch interessant hier - der Wald der Ewigkeit. Hier kann man sich bei einem Baum inmitten der Natur bestatten lassen.
Nun, bis dahin haben wir ja hoffentlich noch ein wenig Zeit und so genießen wir den schönen Tag.  Zuerst durch den sehr lichten, kahlen, schönen Wald, danach entlang der Schwarznettelwiese nähern wir uns der Mostalm. Die hat heute geschlossen. Wie alles heute Ruhetag oder Urlaub hier hat. Ja, auch die Wirtsleut wissen um diese Jahreszeit sind mehr Menschen auf den zahllosen überfüllten Adventmärkten, als auf den Wiener Stadtwanderwegen unterwegs. Heute treffen wir auf eine Handvoll Wanderer.
Die Mostalm. Für Wanderer ist diese im Gegensatz zu vielen anderen Zielen ausschließlich zu Fuß erreichbar. Vielleicht wissen Sie meine Leserinnen und Leser, dass hier einmal die Bergstation einen Schrägaufzuges war. Während des Betriebs der Bahn hatte eine Wanderhändlerin bei der Bergstation einen Imbissstand mit Mostausschank errichtet und betrieben. Von dem verdienten Geld baute sie dann als Stützpunkt für Wanderer das Lokal „Mostalm“ auf, welches heute bei Jung und Alt beliebt ist. 
Jetzt ist die ideale Zeit um Forstarbeiten zu tätigen. Der Boden ist tief, da macht es so richtig Spaß mit dem Tracker umzuackern.
Leopold versucht sich noch bei leichten Kletterübungen, dann gehen wir weiter zur Sofienalpe.
Dazwischen kommen wir noch zu einen schönen Aussichtsplatz mit Fernblick auf den über 100m hohen Sendeturm am Exelberg.
Die Sophienalpe liegt Luftlinie ca. 12km vom Stadtzentrum entfernt und ist ein beliebtes Ausflugslokal der WienerInnen. Sie gehörte einst zu jenen drei Wiener Bergen auf die bereits vor mehr als 100 Jahren eine Bergbahn führte. Hier trafen sich Offiziere mit Ihren Damen genauso wie die verliebte Jugend, das Bürgertum und der Adel. Ein Platz für Alle.
Über einen relativ steilen, breiten aber fast schnurgeraden Weg geht es nun zur Rieglerhütte. Die Erklärung führt uns in das Jahr 1874. In diesem Jahr begann der Lokomotivfabrikant Georg Sigl mit dem Bau eines Schrägaufzuges, der vom hinteren Halterbachtal bis zur Sophienalpe auf eine Länge von 600 m einen Höhenunterschied von 108m überwand. Die 1875 eröffnete Bahn wurde im Volksmund bald „Knöpferlbahn“ genannt, weil die 12 Wagen, die sie befördern konnte und die die Form eines offenen Fiakerwagens hatten, mit Hilfe dicker Knoten in das in der Mitte der Schienen verlaufende Seil eingehängt werden konnten. Dadurch waren auch nur so viele Wagen unterwegs, als jeweils gebraucht wurden. Da die Bahn nur einen bescheidenen Gewinn abwarf, wurde sie nach 7 Jahren abgebaut.
Bei der Rieglerhütte wurde es kurz verwirrend. Alle Wege führen auf den Stadtwanderweg 8. Ob die das im tiefen Morast auch wissen?
Der Wanderweg ist nicht der längste, wir haben viel Zeit und so können wir so manch nettes Erinnerungsfoto machen.
Ab der Spitalswiese wird der Weg deutlich flacher, leider aber noch mehr morastiger. Fast wie im Pferdegehege...
Dieser Stadtwanderweg hat nicht so viele Höhepunkte, daher sollte man diesen Abstecher nicht versäumen.
Dieser Ort eignet sich für eine länger Rast... Wir kommen hier an mehreren Gedenksteinen und Grabmälern vorbei und fragen uns wer diese Menschen waren an die hier erinnert wird. Da ist zunächst einmal Freiherr Johann Ludwig Alexius von Laudon. Er wurde 1762 in Riga geboren und starb 1822 auf Schloss Laudon in Hadersdorf. Zunächst diente er in der russischen Armee, wo er es bis zum Hauptmann brachte. Dann wurde er in das Regiment seines Onkels Gideon aufgenommen. Er begleitete diesen 1787 in den russisch-österreichischen Türkenkrieg. Als Generalmajor musste er mehrfach und mit wechselndem Erfolg gegen napoleonische Heere kämpfen. 1797 konnte er Südtirol zurückgewinnen und wurde dafür mit dem Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet. Nach dem Frieden von Schönbrunn verließ er die Armee. Auch wir verlassen wieder diesen geschichtsreichen Ort.
Wieder stehen wir vor einem Grabmahl. Diesmal vor Gideon Ernst Freiherr von Laudon, geboren 1717 in Lettland, als Generalissimus im Alter von 73 Jahren gestorben. Seine Laufbahn ähnelt ein wenig jener des Prinzen Eugen von Savoyen.
Dieser Stein erinnert an die Stelle, wo unterhalb das Laudonsche Forsthaus stand. Den Laudons hatten Hadersdorf und Weidlingau    über viele Jahre ihre Wasserversorgung durch die Laudon´sche Wasserleitung zu verdanken. Allerdings zeigten sich, als die Stadt Wien das ehemalige Laudongut mit einer Fläche von 1,727.000 m² kaufte und die Wasserleitung überprüfte, an ihr arge hygienische Mängel. In den Rohrleitungen fanden sich Schlammablagerungen und im Wasserbehälter Tierkadaver. Die Stadt Wien sanierte die Wasserleitung und von 1961 bis etwa 1985 diente sie wieder der Versorgung von Hadersdorf-Weidlingau, ehe dieses Gebiet an unsere Hochquellen- leitung angeschlossen wurde. Heute dient die Laudon´sche Wasserleitung nur noch der Bewässerung von Gartenanlagen.
Den Abschluss unserer Wanderung bildete eine Rast beim Jägerwirt. Es war der erste und letzte Einkehrschwung, denn dieser wird nach 120 Jahren sein Lokal schließen. Nun, mir wird es nicht abgehen, es ist eines von vielen Ausflugslokalen welche warme Durchschnittskost anbietet. Anstatt des Lokales sollen hier neue Wohnungen entstehen. Sicher eine schöne Gegend dafür.
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